Klimaschutz

Klimatischer Jahresrückblick 2021 für Baden-Württemberg

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Ein umgestürzter Baum liegt vor dem Opernhaus in Stuttgart.
Während der starken Unwetter im Juni 2021 wurden in Stuttgart Bäume entwurzelt.

Das Jahr 2021 war hinsichtlich der Witterung ein sehr wechselhaftes und von extremen Gegensätzen geprägtes Jahr. Der klimatische Jahresrückblick zeigt, dass der Klimawandel auch im Land immer sichtbarer wird. Die Landesregierung will Baden-Württemberg zum Klimaschutzland Nummer 1 machen.

Nicht zu heiß, aber lokal zu trocken oder viel zu nass mit sogar 100-jährlichen Hochwasserereignissen – so lässt sich das wechselhafte Jahr 2021 in Baden-Württemberg mit seinen krassen Gegensätzen klimatisch zusammenfassen. Klimaschutzministerin Thekla Walker hat am Dienstag, 15. März 2022, im Ministerrat den klimatischen Jahresrückblick 2021 der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) vorgestellt.

Baden-Württemberg zum Klimaschutzland Nummer 1 machen

„Der Klimaschutz und die Bewahrung der Schöpfung sind gewaltige und vordringliche Herausforderungen für das 21. Jahrhundert. Deshalb haben wir in Baden-Württemberg das klare Ziel: Wir wollen Baden-Württemberg zum Klimaschutzland Nummer 1 machen – und dabei Ökologie und Ökonomie versöhnen, Innovationen vorantreiben. Deshalb müssen wir schneller werden, brauchen schnellere Verfahren für einen wirksamen Klimaschutz auf allen Ebenen“, sagte Baden-Württembergs stellvertretender Ministerpräsident Thomas Strobl. Er mahnte beim Klimaschutz auch mit Blick auf den Krieg in der Ukraine zu Eile: „Seit dem Beginn von Putins Angriffskrieg auf die Ukraine ist der Ausbau der Erneuerbaren Energien auch zu einer Frage der nationalen Sicherheit geworden. Wir brauchen jetzt schnell die Erneuerbaren als Energie der Zukunft, nicht nur aus klimapolitischen, sondern aus geopolitischen Gründen, aus Gründen von Souveränität, Unabhängigkeit und unserer Sicherheit.“

Mit einer Jahresmitteltemperatur von 8,8 Grad lag das Jahr 2021 0,7 Grad über dem Mittel. Vor allem aber war der Mai mit Spätfrost zu kühl. Hitzeperioden oder neue Hitzerekorde blieben im vergangenen Jahr aus – an fünf Tagen lagen die Temperaturen bei mehr als 30 Grad. Damit waren 2021 halb so viel heiße Tage zu verzeichnen wie im jüngsten Klimazeitraum zwischen 1992 und 2021, erläuterte Klimaschutzministerin Thekla Walker. Es sei kein Zufall, dass auch diesmal die Apfelbäume elf Tage früher blühten als sonst üblich.

Der siebtnasseste Sommer seit 1881

„Es war zwar eine kurze Verschnaufpause, was die hohen Temperaturen betrifft“, fügte Walker hinzu. „Aber es wird immer deutlicher, dass unsere Lebensgrundlagen durcheinander sind. Der Sommer war geprägt von einer extrem hohen Anzahl an Starkregenereignissen, die lokal zu schlimmen Überschwemmungen mit 20- bis 50-jährlichen und sogar 100-jährlichen Hochwassern führten. Bäche traten über die Ufer, Rinnsale verwandelten sich in reißende Ströme und führten zu gravierenden Schäden innerhalb der betroffenen Gemeinden.“ Dabei verteilten sich die Niederschläge im Jahresverlauf sehr ungleichmäßig. Die Monate Januar, Mai und Juni waren sehr viel nasser als im Mittel, die übrigen Monate sehr viel trockener, insbesondere der September. Im Sommer hat es besonders viel geregnet. „Der vergangene Sommer steht damit auf Platz sieben der nassesten Sommer seit 1881“, sagte Walker.

Land investiert fast 135 Millionen in den Hochwasserschutz

Aus diesem Grund tue die Landesregierung sehr viel, um die Menschen und Kommunen vor Hochwasser zu schützen und auf die Folgen des Klimawandels vorzubereiten, betonte Umweltministerin Walker. „Insgesamt haben wir im vergangenen Jahr fast 135 Millionen Euro bereitgestellt, um die großen Flüsse sicherer vor Überschwemmungen zu machen und die Kommunen im Land bei Maßnahmen zum Hochwasserschutz zu unterstützen.“

Zudem stelle die Landesregierung in ihrer Anpassungsstrategie an den Klimawandel umfassende Informationen zu den Auswirkungen des Klimawandels im Land und Handlungsempfehlungen mit konkreten Maßnahmen und Förderungen wie von Dach- und Fassadenbegrünungen bereit. Walker sagte: „Wir müssen lernen, mit den Folgen des Klimawandels umzugehen und unser Leben daran anzupassen, um die Menschen vor den Wetterextremen zu schützen. Wir müssen deshalb jetzt investieren, um noch höhere Kosten beim Klimaschutz zu verhindern. Diese Rechnung dürfen wir nicht unseren Kindern und Enkeln überlassen.“

Landesanstalt für Umwelt: Ein wechselhaftes Jahr: Nass und trocken, sonnig und kühl – Eine klimatische Einordnung des Jahres 2021 für Baden-Württemberg

Weitere Meldungen

Flugzeuge auf dem Flugfeld des Flughafens Karlsruhe/Baden-Baden. (Bild: dpa)
Luftverkehr

Land verbessert Situation für Fluggäste in Karlsruhe

Ein Baufahrzeug hobelt auf einer Brücke den Asphalt ab.
Straßenverkehr

Murrtalviadukt bei Backnang nimmt Form an

Eine Doktorandin aus Venezuela arbeitet im Labor. (Bild: © dpa)
Hochschulen

29 Projekte für klimafreundliche Labore an Hochschulen gefördert

Obstbau
Landwirtschaft

Qualitativ sehr gute Apfelernte am Bodensee erwartet

Zwei Kinder fahren zur Schule. Der Junge mit einem Fahrrad, das Mädchen mit einem Roller. Beide Kinder tragen einen Helm.
Straßenverkehr

Land erleichtert Einführung von Schulstraßen und Schulzonen

Junge Menschen steigen aus einem Zug am Bahnsteig aus.
Schienenverkehr

So viele Züge und Fahrgäste wie nie zuvor

Luftbild des Kernkraftwerks Philippsburg
Kernkraft

Defekte Brandschutztür im Kernkraftwerk Philippsburg

Beratung Landwirtschaft
Landwirtschaft

Höhere Förderung für Klimaberatung

Rückseite eines Fahrkartenautomates.
Schienenverkehr

Ab Herbst 2025: Verkauf von Fahrkarten aus einem Guss

Staatssekretärin Elke Zimmer übergibt den Straßenwärter-Auszubildenden der Straßenmeisterei Ellwangen Maximilian Klos und Noah Wagner die Gewinnerplakette „Straßenoase“. Dabei sind Kreiskämmerer Karl Kurz und Landrat Joachim Bläse.
Straßenoasen

Wettbewerb „Straßenoasen“ startet in eine neue Runde

Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Peter Hauk MdL. (Bild: KD Busch)
Ländlicher Raum

Hauk besucht Ländlichen Raum

Das Logo von Invest BW
Innovation

Zukunftsthemen im Fokus des zweiten Invest BW Förderaufrufs

Ein Regiobus unterwegs auf einer Landstraße.
Öffentlicher Nahverkehr

Zehn Jahre Regiobus-Förderung des Landes

Eine S-Bahn der Deutschen-Bahn fährt Richtung Stuttgart. (Bild: © picture alliance/Tom Weller/dpa)
Verkehrspolitik

ÖPNV-Ausbau erfährt großen Zuspruch

Donauschwäbisches Zentralmuseum in Ulm. Quelle: Donauschwäbisches Zentralmuseum
Kulturerbe im Osten

Donauschwäbischer Kulturpreis vergeben