„Sie haben mit Ihren Bildern und Videos aus dem All Millionen Menschen erreicht. Und als Sie wieder auf der Erde waren, haben Sie Schülerinnen und Schülern in Klassenzimmern erklärt, warum Wissenschaft spannend ist. Sie haben gezeigt: Naturwissenschaft ist konkret, anschaulich, sie ist lebendig“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann in der Villa Reitzenstein in Stuttgart anlässlich der Verleihung des Ehrentitels Professor an Dr. Alexander Gerst am 13. Mai 2025. „Sie haben aus dem All auf unsere Welt geschaut – nicht ‚von oben herab‘, sondern mit Respekt. Mit Demut, Staunen und großem Forschergeist“, unterstrich der Ministerpräsident.
Würdigung eines brillanten Theoretikers und mutigen Entdeckers
Dr. Alexander Gerst ist Astronaut, Wissenschaftler und Botschafter für die europäische und deutsche Raumfahrt. Im Rahmen seiner Forschung reiste der aus Künzelsau stammende Wissenschaftler in geothermisch aktive Regionen, um vulkanische Aktivitäten zu untersuchen und mögliche Frühwarnzeichen für Ausbrüche zu identifizieren, bevor er sich bei der European Space Agency (ESA) für die Aufnahme ins Europäische Astronautenkorps bewarb. Ministerpräsident Kretschmann würdigte diesen Einsatz: „Das zeigt: Sie stellen Fragen, und gehen dann da hin, wo die Antworten sind. Ins Eis. Auf den Vulkan. Und später ins All.“
Im September 2014 trat Alexander Gerst seine erste Weltraummission „BlueDot“ zur Internationalen Raumstation (ISS) an. Innerhalb seines 166-tägigen Aufenthalts im All führte er hunderte Experimente durch und arbeitete eng mit seinen Kolleginnen und Kollegen aus verschiedenen Ländern zusammen. Im Rahmen seiner zweiten Mission „Horizons“ übernahm er im Jahr 2018 als erster Deutscher zusätzlich zur Forschungsarbeit das Kommando über die Internationale Raumstation. „Sie haben von da oben die Welt mit anderen Augen gesehen und uns Bilder geschickt. Von atemberaubender Schönheit“, betonte Kretschmann. Gerst habe mit diesen Bildern unsere Sicht auf die Welt nachhaltig verändert und damit zum Schutz unseres Planeten aufgerufen.
Gerst ist Pionier, Vermittler, Vorbild
In seiner Laudatio sagte Ministerpräsident Kretschmann: „Sie begeistern für Wissenschaft. Für Raumfahrt. Für Natur und Technik. Ihre nahbare Art trägt dazu bei, dass junge Menschen das dann auch studieren wollen.“ Dieses Engagement trage dazu bei, dass junge Menschen Wissen erlangten, Verantwortung übernähmen und aktiv an der Weiterentwicklung Baden-Württembergs mitwirkten.
Dr. Gerst erklärte während der Verleihung in der Villa Reitzenstein: „Wissenschaft lebt vom Austausch, von Neugier, von Inspiration und vom Mut, neue Wege zu gehen und Perspektiven zu erweitern – ob im Labor, im Klassenzimmer oder im Weltraum. Die vom Land Baden-Württemberg verliehene Auszeichnung möchte ich als Antrieb nehmen, die Faszination für die Wissenschaft, sowie den essenziell wichtigen Bildungsaustausch zwischen Wissenschaft und der Generation von morgen weiterhin mit ganzer Leidenschaft zu unterstützen.“
Baden-Württemberg ist führender Raumfahrtstandort in Europa
Weltraumtechnologien liefern bedeutende Erkenntnisse, etwa im Bereich des Klimaschutzes. Sie ermöglichen zuverlässige Kommunikation, präzise Navigation und rechtzeitige Gefahrenwarnungen. Zudem fördern sie Innovationen in der Forschung, Wirtschaft und Sicherheit. „In Baden-Württemberg ganz besonders. Denn unser Land gehört zu den führenden Raumfahrtstandorten Europas“, hob der Ministerpräsident hervor. „Ob Triebwerkstechnologie in Lampoldshausen, Satellitensysteme aus Immenstaad oder Raumfahrtforschung in Stuttgart – hier wird Zukunft entwickelt.“
Der Ehrentitel Professor
Der Ehrentitel Professor wird vom Ministerpräsidenten verliehen für herausragende Leistungen im Bereich der Wissenschaft, der Kunst oder der Forschung oder bei der Vermittlung von Inhalten, die einen außergewöhnlichen Beitrag zur Wissenschaft, zur Kunst, zur Forschung oder zum Geistesleben des Landes darstellen.
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Pressemitteilung vom 13. Mai 2025: Luft- und Raumfahrtstandort Baden-Württemberg stärken