Elektromobilität

Studie zum Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Lkw

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Ein E-Lkw steht an einer Ladesäule

Im Jahr 2030 könnte im Land etwa ein Drittel der insgesamt nötigen Ladevorgänge für Lastwagen mit E-Antrieb an öffentlichen Ladesäulen durchgeführt werden und etwa zwei Drittel in Depots der Speditionen. Das ist ein Ergebnis einer vom Verkehrsministerium in Auftrag gegebenen Studie.

Die Ladeinfrastruktur für Lastwagen mit E-Antrieb muss zügig ausgebaut werden. Dies hat eine vom Landesverkehrsministerium in Auftrag gegebene „Bedarfs- und Standortanalyse zum flächendeckenden Laden von E-Lkw in Baden-Württemberg“ (PDF) ergeben. Demnach sind in Baden-Württemberg 1.800 zusätzliche öffentliche Ladepunkte für E-Lkw bis zum Jahr 2027, 6.350 bis 2030 und 13.820 bis 2035 erforderlich. Im Jahr 2030 könnte etwa ein Drittel der insgesamt nötigen Ladevorgänge an öffentlichen Ladesäulen durchgeführt werden und etwa zwei Drittel in Depots der Speditionen. Die Fahrzeughersteller rechnen damit, dass der überwiegende Teil der Lkw-Flotte auf batterieelektrische Antriebe umgestellt wird. Deshalb müsse in den kommenden Jahren eine ausreichend dimensionierte Ladeinfrastruktur zur Verfügung stehen, heißt es in der Studie, die am Dienstag, 12. März 2024, im Kabinett vorgestellt wurde.

Ladeinfrastruktur für Lkw ist Erfolgsfaktor für wirtschaftliche Entwicklung

Ministerpräsident Winfried Kretschmann sagte im Anschluss an die Sitzung des Ministerrats: „Der Aufbau der Ladeinfrastruktur für E-Lkw ist von zentraler Bedeutung für die Transformation des Gütertransports auf der Straße. Das ist auch ein Erfolgsfaktor für die wirtschaftliche Entwicklung in einem stark exportorientierten Land wie Baden-Württemberg. Mit der Studie haben wir nun schwarz auf weiß, wie viele Ladepunkte wo benötigt werden. Das ist die Grundlage für eine gesamtheitliche und gezielte Planung im Land. Baden-Württemberg schreitet als Vorreiter auch bei der E-Infrastruktur im Lkw-Bereich voran.“

Verkehrsminister Winfried Hermann sagte: „Mit neuen Antrieben werden die Transporte klimaschonender. Dabei kommt einer ausreichenden Ladeinfrastruktur eine Schlüsselrolle zu. Diese Aufgabe kann die öffentliche Hand nicht alleine bewältigen. Einen erheblichen Teil müssen die Unternehmen und die Energieversorger leisten. Im nächsten Schritt geht es nun darum, Hemmnisse aus dem Weg zu schaffen und die nötigen Maßnahmen umzusetzen. Um hier voranzukommen, werden wir alle relevanten Akteure an einen Tisch holen.“

Die Studie gibt erstmals ein detailliertes Bild, wie eine bedarfsgerechte Flächendeckung im Land hergestellt werden kann. Standorte für Lkw-Ladeinfrastruktur haben beim Flächenbedarf und bei der Stromversorgung gänzlich andere Voraussetzungen als Pkw-Ladeinfrastruktur. Eine frühzeitige Suche nach passenden Standorten ist daher ein zentrales Element zum Aufbau der Infrastruktur.

Ergebnisse der Bedarfs- und Standortanalyse

Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die heute zur Verfügung stehenden Lkw-Stellplätze bei weitem nicht ausreichen werden, um genügend Lademöglichkeiten aufzubauen. Weitere Flächen in erheblichem Umfang müssten in Gewerbe- und Industriegebieten und entlang von Bundesfernstraßen erschlossen werden, um den gesamten Bedarf künftig decken zu können.

Mit der Analyse liegt erstmals eine Abschätzung zur Größenordnung für den Ausbau von E-Lkw-Ladeinfrastruktur vor. Aufgrund des Wegfalls der Bundesförderungen für private Lkw-Ladeinfrastruktur und Fahrzeuge, der hohen Preisdifferenz zwischen Diesel-Lkw und E-Lkw sowie des hohen Zeitdrucks zum Erreichen der Klimaschutzziele leitet das Verkehrsministerium aus der Studie einen klaren Handlungsauftrag für die öffentliche Hand ab, den Aufbau von entsprechender Ladeinfrastruktur in jeder Hinsicht zu forcieren und zu unterstützen.

Bei den E-Pkw verfügt das Land bereits seit 2019 mit SAFE über ein flächendeckendes Sicherheitsladenetz für E-Fahrzeuge, das ein Zehn-Kilometer-Raster umfasst, innerhalb dessen auf jeden Fall ein öffentlicher Ladepunkt zu finden ist. Das Netz wurde inzwischen immer weiter ausgebaut und verdichtet.

„Bedarfs- und Standortanalyse zum flächendeckenden Laden von E-Lkw in Baden-Württemberg“ (PDF)

Ministerium für Verkehr: Lkw-Laden in Baden-Württemberg

Weitere Meldungen

Ein Ingenieur der Porsche AG vermisst für die Digitalisierung einen Panamera (Bild: © dpa).
Automobilwirtschaft

Hoffmeister-Kraut kritisiert EU-Politik

Photovoltaikanlage auf dem Dach des Gebäudes 16 der Hochschule Reutlingen mit Blick auf den Georgenberg im Hintergrund.
Erneuerbare Energien

Land bei Strombeschaffung für 2025 Spitze im Bundesvergleich

Die Echaz in Betzingen
Klimawandelanpassung

Kosten infolge der Erderwärmung steigen

Container werden auf einem Container-Terminal transportiert. (Foto: © dpa)
Wirtschaft

Änderung des Lieferkettengesetzes

Ein Elektroauto des Typs Tesla S lädt in Stuttgart an einer Stromtankstelle. (Foto: © dpa)
Automobilwirtschaft

EU soll bei EU-Flotten-Dekarbonisierung auf Innovation setzen

Flugzeuge auf dem Flugfeld des Flughafens Karlsruhe/Baden-Baden. (Bild: dpa)
Luftverkehr

Land verbessert Situation für Fluggäste in Karlsruhe

Ein Baufahrzeug hobelt auf einer Brücke den Asphalt ab.
Straßenverkehr

Murrtalviadukt bei Backnang nimmt Form an

Eine Doktorandin aus Venezuela arbeitet im Labor. (Bild: © dpa)
Hochschulen

29 Projekte für klimafreundliche Labore an Hochschulen gefördert

Abgase kommen aus dem Auspuff eines Autos (Bild: © dpa)
Wirtschaft

EU plant Verschärfung der CO<sub>2</sub>-Flottengrenzwerte

Obstbau
Landwirtschaft

Qualitativ sehr gute Apfelernte am Bodensee erwartet

Zwei Kinder fahren zur Schule. Der Junge mit einem Fahrrad, das Mädchen mit einem Roller. Beide Kinder tragen einen Helm.
Straßenverkehr

Land erleichtert Einführung von Schulstraßen und Schulzonen

Junge Menschen steigen aus einem Zug am Bahnsteig aus.
Schienenverkehr

So viele Züge und Fahrgäste wie nie zuvor

Luftbild des Kernkraftwerks Philippsburg
Kernkraft

Defekte Brandschutztür im Kernkraftwerk Philippsburg

Beratung Landwirtschaft
Landwirtschaft

Höhere Förderung für Klimaberatung

Rückseite eines Fahrkartenautomates.
Schienenverkehr

Ab Herbst 2025: Verkauf von Fahrkarten aus einem Guss