Bundeskanzlerin Angela Merkel und Ministerpräsident Winfried Kretschmann haben an einer virtuellen Präsentation des KI-Projekts „AI Breakthrough Hub“ im Cyber Valley teilgenommen. Das von Bund, Land und privater Seite finanzierte Projekt soll rund um das Tübinger AI Center verwirklicht werden.
„Künstliche Intelligenz im Dienst des Menschen und nicht im Dienst des Staates oder von Monopol-Konzernen – das ist unser Ansatz im Cyber Valley. Heute ist das Cyber Valley eine der größten Forschungskooperationen in Europa und ein internationaler Leuchtturm in der KI-Forschung. Und das Dank eines gemeinsamen Kraftakts von Bund, Land, Wissenschaft, Wirtschaft und privaten Stiftern“, so Ministerpräsident Winfried Kretschmann während einer virtuellen Präsentation des KI-Projekts „AI Breakthrough Hub“ im Cyber Valley.
Kraftakt von Bund, Land, Wissenschaft, Wirtschaft und privaten Stiftern
140 Millionen Euro habe das Land bereits in den erfolgreichen Weg des Cyber Valley investiert. „Zuletzt an diesem Dienstag einen zweistelligen Millionenbetrag, um die gemeinsame Förderung des KI-Kompetenzzentrums durch Bund und Land abzusichern. Gemeinsam mit dem Bund und dem Cyber Valley haben wir nun mit dem ,AI Breakthrough Hub‘ ein hervorragendes Konzept zur Förderung der KI hierzulande erstellt. Außerdem freue ich mich, dass auch die Hector Stiftung die Berufung von KI-Spitzenwissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern im Cyber Valley mit einem Betrag von bis zu 100 Millionen Euro fördern wird“, so Kretschmann weiter.
Neues KI-Ökosystem von internationaler Strahlkraft
Das von Bund, Land und privater Seite finanzierte Projekt „AI Breakthrough Hub“ soll rund um das Tübinger AI Center, dem KI-Kompetenzzentrum für Maschinelles Lernen, verwirklicht werden. In ihrer Sitzung am 13. November 2020 beschloss die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern (GWK) die dauerhafte institutionelle Förderung von fünf Nationalen Kompetenzzentren für Künstliche Intelligenz (KI), darunter das Tübinger AI Center. Darauf aufbauend soll das neue KI-Ökosystem von internationaler Strahlkraft aus einer Reihe von weiteren Maßnahmen zur Stärkung von Stärken bestehen, die die Anziehungskraft für internationale Talente und die wirtschaftliche Durchschlagskraft deutlich erhöhen werden. Hierzu gehören ein Fellowship-Programm, der Ausbau der Rechnerleistung, eine Coding School zur Programmierausbildung, ein Start-Up Venture Lab und der Ausbau der Schnittstelle von KI und Medizin.
Neben Bundeskanzlerin Angela Merkel und Ministerpräsident Kretschmann nahmen an der virtuellen Präsentation unter anderem auch die Bundesforschungsministerin Anja Karliczek, Exekutiv-Vizepräsidentin der EU-Kommission und Kommissarin für Digitales und Wettbewerb Margrethe Vestager, die Wissenschaftsministerin Theresia Bauer, Staatssekretär Florian Stegmann und der Direktor des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme Prof. Dr. Bernhard Schölkopf teil. Bereits im September nahm Bundeskanzlerin Merkel an einer virtuellen Führung durch das Cyber Valley zusammen mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann teil und gab damit den Startschuss für die nun beschlossene, noch engere Zusammenarbeit
Zusätzliche zwei Milliarden Euro für Künstliche Intelligenz
„Die Bundesregierung wird die KI-Forschung und den Transfer in die Anwendung weiter intensiv unterstützen“, so Bundeskanzlerin Merkel. „Kürzlich haben wir die Fortschreibung der KI-Strategie beschlossen und im Rahmen des Zukunftspakets haben wir zusätzliche zwei Milliarden Euro für KI zugesagt. Beides zusammen soll als Katalysator wirken: für modernste Recheninfrastrukturen, attraktive Bedingungen für Spitzentalente und zukunftsgerichtete KI-Ökosysteme.“
Eckpfeiler, um Künstliche Intelligenz in Europa voranzubringen
„Die Verknüpfung der industriellen Basis mit der Spitzenforschung im Bereich der künstlichen Intelligenz ist der beste Weg nach vorn. Wir müssen auch die Zusammenarbeit verstärken, was dieses neue AI Breakthrough Hub im Kern ausmacht“, so die Exekutiv-Vizepräsidentin der EU-Kommission Vestager. „Unser europäischer Ansatz beruht auf unseren Werten – und dieser neue Hub wird ein Eckpfeiler sein, um die künstliche Intelligenz in Europa voranzubringen.“
„Cyber Valley hat es in wenigen Jahren geschafft, international beste KI-Talente anzuziehen und sich hervorragend mit den bedeutendsten Standorten der KI-Forschung in der Welt zu vernetzen“, sagte Ministerin Bauer. „Mit einer großen gemeinsamen Anstrengung können wir jetzt den Durchbruch schaffen und Cyber Valley weltweit in die Spitzenliga bringen und dort halten. Denn wir wollen bei der Entwicklung einer europäischen KI schnell vorankommen.“
Startschuss in neue Ära
„Seit vier Jahren bauen wir hier mit herausragenden Kolleginnen und Kollegen etwas Neues auf. Wir haben Cyber Valley gegründet, ein regionales KI-Ökosystem mit internationaler Anziehungskraft. Dann sind wir Teil der KI-Strategie des Bundes geworden – und in den vergangenen beiden Jahren haben wir uns daran gemacht, auch zu einem Motor der europäischen KI zu werden“, so der Direktor des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme Prof. Dr. Bernhard Schölkopf. „Der offizielle Launch der ersten 30 ELLIS-Forschungseinrichtungen im September, darunter auch Tübingen, war ein Meilenstein auf dem Weg dorthin, dass Europa mit den KI-Hotspots der Welt konkurrieren kann, insbesondere den USA und China. Mit der Gründung des neuen ,AI Breakthrough Hubs‘ geben der Bund und das Land Baden-Württemberg nun den Startschuss in eine neue Ära. Ich persönlich empfinde es als Privileg, dass wir gemeinsam die Exzellenz in Forschung und Innovation weiterentwickeln dürfen, um so Baden-Württemberg, Deutschland und Europa voranzubringen.“