Kultur

Heidengrabenzentrum auf der Schwäbischen Alb eröffnet

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Mitte) und Staatssekretär Arne Braun (links) in einem keltischen Streitwagen
Ministerpräsident Winfried Kretschmann (zweiter von links) übergibt die Plakette „Keltenland Baden-Württemberg“ an die Bürgermeister Siegmund Ganser (links, Hülben), Roland Deh (zweiter von rechts, Grabenstetten) und Roman Weiß (rechts, Erkenbrechtsweiler).

Mit der Eröffnung des Heidengrabenzentrums auf der Schwäbischen Alb wird ein zentraler Fundort aus der Ära der Kelten erlebbar. Das Keltenland Baden-Württemberg hat damit einen weiteren Meilenstein erreicht.

Das Keltenland Baden-Württemberg hat einen weiteren Meilenstein erreicht: Mit der Eröffnung des Heidengrabenzentrums auf der Schwäbischen Alb durch Ministerpräsident Winfried Kretschmann wird ein zentraler Fundort aus der Ära der Kelten erlebbar und eine virtuelle Reise in die Zeit vor 2.500 Jahren möglich. Für die Keltenkonzeption haben das Land und der Bund bisher bereits acht Millionen Euro investiert.

„Südwestdeutschland war im ersten Jahrtausend vor Christus von den Kelten geprägt. Sie haben Spuren und Relikte hinterlassen, unsere Kulturlandschaft beeinflusst. Der Heidengraben gehört wohl zu den größten befestigten spätkeltischen Siedlungen“, so Ministerpräsident Kretschmann bei der Eröffnung. „Das neue Heidengrabenzentrum steigert die Aufmerksamkeit für unser keltisches Erbe und macht den Menschen die Welt der Kelten auch emotional erfahrbar. Hier sehen wir, was uns über Jahrtausende zu dem gemacht hat, was wir heute sind. Es ist wichtig zu wissen, was uns über Staatsgrenzen hinweg in Europa verbindet – gerade in diesen Tagen. Mit seiner Keltenkonzeption setzt die Landesregierung echte kulturpolitische Akzente und erreicht sehr positive touristische und wirtschaftliche Effekte für die Keltenorte.“

Staatssekretär Arne Braun sagte: „Die Eröffnung des Heidengrabenzentrums markiert einen weiteren Meilenstein der Keltenkonzeption. Die vergangenen Jahre standen ganz im Zeichen der Planung und Umsetzung. 2024 freuen wir uns nun über die Fertigstellung von gleich drei großen Baumaßnahmen: Mit der Wiedereröffnung des Keltenmuseums Hochdorf im März, dem heutigen Festakt am Heidengraben und der Fertigstellung der Rekonstruktionsbauten am Bopfinger Ipf im September können die Besucherinnen und Besucher ganz eintauchen in die faszinierende Welt der Kelten und selbst erfahren: Baden-Württemberg ist KeltenLänd.“

Oppidum Heidengraben

Das sogenannte Oppidum Heidengraben ist mit fast 17 Quadratkilometern eine der größten befestigten spätkeltischen Siedlungen Europas. Im Gegensatz zu frühkeltischen Fundstätten wie dem Bopfinger Ipf und der Heuneburg stehen in der spätkeltischen Epoche nicht mehr die großen Fürstensitze und Grabstätten im Vordergrund, sondern eher „bürgerliche“ Arbeits- und Wohnsiedlungen mit städtischem Charakter.

Der Bau des Heidengrabenzentrums wurde im Rahmen der Keltenkonzeption des Landes gefördert. Entstanden ist ein Informationszentrum auf rund 350 Quadratmetern, in dem die spätkeltische Geschichte interaktiv und multimedial vermittelt wird. Dafür stellte das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Mittel in Höhe von 1,75 Millionen Euro bereit. Zudem wurde das Vorhaben im Rahmen des Förderprogramms „Investitionen für nationale Kultureinrichtungen in Deutschland“ (INK) vom Bund mit zwei Millionen Euro gefördert. Neben dem Heidengrabenzentrum umfasst das „Erlebnisfeld Heidengraben“ noch einen Kelten-Erlebnispfad und einen 18 Meter hohen Aussichtsturm in unmittelbarer Nähe zum Informationszentrum.

Staatssekretär Arne Braun lobte die Zusammenarbeit vor Ort: „Das Heidengrabenzentrum war von Beginn an ein Pilotprojekt der Keltenkonzeption. Die drei Gemeinden Hülben, Erkenbrechtsweiler und Grabenstetten, zwei Landkreise und zwei Regierungspräsidien haben beispielhaft zusammengearbeitet, um das kulturelle Erbe des Landes hier am Heidengraben sichtbar zu machen.“

Keltenkonzeption Baden-Württemberg

Die Konzeption „Keltenland Baden-Württemberg“ wurde 2019 von der Landesregierung beschlossen. Sie nimmt die zentralen keltischen Fundstätten und Museen des Landes in den Blick und entwickelt sie gemeinsam zum Keltenland Baden-Württemberg. Ziel ist die signifikante Steigerung der Wahrnehmung der Kelten und ihrer historischen Bedeutung für Baden-Württemberg in der breiten Bevölkerung. Schon jetzt gibt es in den Landesmuseen und an zahlreichen Fundstätten im Land viele keltische Zeugnisse zu sehen. Die Hauptaufgabe der Keltenkonzeption besteht darin, dieses reiche Erbe sichtbar zu machen. Die Abstimmung und Vernetzung der Keltenstätten untereinander soll Basis für ein gemeinsames, landesweites Konzept zur touristischen Vermarktung und zur Schaffung schulischer und außerschulischer Bildungsangebote sein.

Keltenland Baden-Württemberg: Der Heidengraben

Weitere Meldungen

Geldscheine mit dem Wert von 100 und 50 Euro und Münzen liegen auf einem Tisch.
Soziales

380 Millionen Euro für Teilhabe und Krankenhäuser

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Mitte) bei einem Runden Tisch zum Thema Sicherheit und Verteidigung im Neuen Schloss in Stuttgart.
Austausch

Runder Tisch Sicherheit und Verteidigung

Ein Bündel mit Umhüllungen für Glasfaserkabel hängt vor einem Haus in Oberflockenbach. (Bild: picture alliance/Uwe Anspach/dpa)
Digitalisierung

Pläne für schnellen Netzausbau auf den Weg gebracht

Ministerialdirektor Daniel Hager-Mann, Ministerin Dr. Dorit Stenke, Ministerin Theresa Schopper und Staatssekretär Tobias von der Heide
Schule

Bildungsaustausch mit Schleswig-Holstein

Kabinettssitzung in der Villa Reitzenstein in Stuttgart
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 27. Mai 2025

Bauarbeiten auf einer Bahnstrecke
Schienenverkehr

Land unterstützt Bahn bei Baustellen-Management

von links nach rechts: stellvertretende Leiterin des Landesjustizprüfungsamts Dr. Cornelia Iffland, Jannis Bantele, Oliver Justus Enning, Dr. Maximilian Gerhold, Ministerin der Justiz und für Migration Marion Gentges
Justiz

Gentges gratuliert zum Zweiten juristischen Staatsexamen

Claudia Warken
Land und Kommunen

Claudia Warken wird Erste Landesbeamtin des Landkreises Biberach

von links nach rechts: Amtschef des Ministeriums der Justiz und für Migration Elmar Steinbacher, Ministerin der Justiz und für Migration Marion Gentges, Leitender Oberstaatsanwalt bei der Staatsanwaltschaft Hechingen a.D. Jens Gruhl und die Leitende Oberstaatsanwältin der Generalstaatsanwaltschaft Stuttgart Sandra Bischoff
Justiz

Leitender Oberstaatsanwalt Jens Gruhl tritt in den Ruhestand

Zwei ältere Frauen, beide halten eine Mappe mit einer Urkunde, die andere trägt eine Auszeichnung am Revers.
Auszeichnung

Bundesverdienstkreuz für Edeltraut Stiedl

Junge Männer auf einer Schwimmplattform in einem Badesee in Plüderhausen
Gesundheit

Badeseen mit hervorragender Wasserqualität

Gruppenfoto der teilnehmenden Städte und Gemeinden mit Staatssekretärin Elke Zimmer
Fußverkehr

15 Kommunen starten Fußverkehrs-Checks 2025

Eine Frau bedient die Smartphone-App eines Onlinehändlers. (Foto: © dpa)
Verbraucherschutz

Verbraucherschutzminister­konferenz 2025 in Berlin

Eine Sozialarbeiterin misst die Blutdruckwerte eines Probanden und übermittelt diese drahtlos per Smartphone an einen Arzt.
Gesundheit

Mehr Standortresilienz bei Medizinprodukten

Mobilfunk

„Deutschland checkt sein Netz“