Gesundheit

Forum Gesundheitsstandort diskutiert über Innovationen

Bei der sechsten Jahresveranstaltung des Forums Gesundheitsstandort Baden-Württemberg diskutierten die Teilnehmenden, was der technologische Fortschritt bisher bewirkt hat und welche Verbesserungen in der Versorgung für die Zukunft zu erwarten sind.

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Ministerpräsident Winfried Kretschmann bei seiner Eröffnungsrede
Gruppenbild mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Mitte)
Ministerpräsident Winfried Kretschmann bei seinem Rundgang

Innovationen spielen eine zentrale Rolle im Gesundheitswesen und der Versorgung von Patientinnen und Patienten. Bei der sechsten Jahresveranstaltung des Forums Gesundheitsstandort Baden-Württemberg haben am 4. Dezember 2024 über 200 Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Gesundheitswesen und Wirtschaft darüber diskutiert, was der technologische Fortschritt bisher bewirkt hat und welche Verbesserungen in der Versorgung für die Zukunft zu erwarten sind.

Innovationen im Gesundheitswesen bringen nicht nur wissenschaftlichen Fortschritt, sondern steigern die Lebensqualität vieler Menschen.
Ministerpräsident Winfried Kretschmann

„Innovationen im Gesundheitswesen bringen nicht nur wissenschaftlichen Fortschritt, sondern steigern die Lebensqualität vieler Menschen. Das Forum Gesundheitsstandort ist die Plattform, um Forschung, Versorgung und Wirtschaft eng zu verzahnen und um neue Entwicklungen zum Wohl aller Patientinnen und Patienten voranzutreiben“, betonte Ministerpräsident Winfried Kretschmann zum Auftakt der Veranstaltung im LOOK21 in Stuttgart. Baden-Württemberg gehöre zu den führenden Gesundheitsregionen der Welt, nicht nur bei der Medizintechnik, Biotechnologie und im Pharmabereich. „Unsere Forscher und Unternehmen entwickeln Innovationen, die in der ersten Liga spielen. Und das soll auch in Zukunft so bleiben“, so Kretschmann. Unter dem Dach des Forums fördert das Land daher zahlreiche Projekte, die neue Behandlungsmöglichkeiten eröffnen können, etwa durch die Nutzung von Gesundheitsdaten. Insgesamt werden mehr als 120 Millionen Euro in rund 60 Projekte investiert.

Forschungs- und Wirtschaftsstandort stärken

Welche Rahmenbedingungen zur Zukunftssicherung geschaffen werden müssen, stand im Fokus der sechsten Jahresveranstaltung des Forums Gesundheitsstandort Baden-Württemberg, bei der neben dem Ministerpräsidenten auch Wissenschaftsministerin Petra Olschowski, Staatssekretärin Dr. Ute Leidig aus dem Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration sowie Staatssekretär Dr. Patrick Rapp vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus vertreten waren. Zusammen mit rund 200 Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Gesundheitswesen und Wirtschaft diskutierten sie unter dem Motto „Baden-Württemberg auf dem Weg zum Health Valley? – Regional, vernetzt und nah an den Patientinnen und Patienten“ unter anderem darüber, welche Technologien Baden-Württemberg vorantreiben sollte und wie die Menschen schon heute davon profitieren können.

Dr. Franziska Brantner, parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, unterstrich in ihrem Video-Grußwort die Bedeutung der Digitalisierung und die Innovationskraft der Gesundheitswirtschaft. Sie verwies auf wichtige bundespolitische Initiativen wie das Gesundheitsdatennutzungsgesetz, die den Forschungs- und Wirtschaftsstandort stärken sollen.

Innovationen als Schlüssel zu besserer Versorgung

Ein eindrucksvolles Beispiel dafür, was heute schon möglich ist, gab Stephan Kruip, Mukoviszidose-Patient und ehemaliges Mitglied im Deutschen Ethikrat. In seinem Impulsvortrag berichtete er, wie er trotz seiner Erkrankung ein erfolgreicher Marathonläufer wurde – dank medizinischer Innovationen. Seine Geschichte zeigt: Innovationen können die Medizin revolutionieren. Sie ermöglichen personalisierte Diagnose- und Behandlungsmethoden, verbessern die Prävention und steigern die Lebensqualität – insbesondere für Menschen mit schweren oder chronischen Erkrankungen. Bessere Möglichkeiten der Prävention können zudem Erkrankungen verhindern oder deren Auswirkungen abmildern.

Podiumsdiskussionen: Zukunftsfragen im Fokus

In der ersten Podiumsdiskussion unter dem Titel „Was haben die Menschen im Land von den Aktivitäten des Forums?“ debattierten Vertreterinnen und Vertreter aus Gesundheitswesen und Politik. In der Diskussion ging es unter anderem darum, was personalisierte Medizin leisten kann.  Ein inhaltlicher Schwerpunkt war zudem die vom Land geplante Gesundheitscloud „MEDI:CUS“, die unter dem Dach des Forums Gesundheitsstandort gefördert wird. Weitere Themen waren die Bedeutung von Prävention, die Rolle der Digitalisierung und die Frage, wie man die Akzeptanz für eine zunehmend digitalisierte Medizin stärken kann.

Ein zentrales Thema dabei ist die bessere Nutzung von Gesundheitsdaten. Diese Daten können helfen, innovative Behandlungsansätze für chronische Krankheiten wie Krebs zu entwickeln und diese individuell auf Patientinnen und Patienten zuzuschneiden. So ergeben sich neue Möglichkeiten in Diagnostik und Therapie. In der Diskussion wurde betont, wie wichtig es ist, dass das Forum weiterhin intensiv an der Umsetzung der Roadmap Gesundheitsdatennutzung arbeitet, um die Potenziale von Gesundheitsdaten effizient für bessere Versorgungskonzepte nutzbar zu machen – insbesondere bei der Entwicklung innovativer und personalisierter Behandlungsansätze. Ganz konkret ist geplant, die Voraussetzungen zur Nutzung von Gesundheitsdaten auch im Land zu verbessern. Dazu soll das Landeskrankenhausgesetz angepasst werden.

In einer zweiten Podiumsdiskussion sprachen Expertinnen und Experten über die Frage, wie Gesundheitscluster Innovationen vorantreiben können. Auch bei dieser Frage geht es darum, Forschungsergebnisse schneller in die Anwendung und damit zum Patienten zu bringen. Darauf zielt die so genannte Translationsstrategie des Forums, die eine Reihe von Ansatzpunkten umfasst, damit innovative Technologien und Forschungsergebnisse zügiger den Weg in den klinischen Alltag und die Arztpraxen finden. Denn gerade bei Themen wie Digitalisierung oder Künstlicher Intelligenz zeigt sich, dass vielversprechende Ansätze oft bei der praktischen Umsetzung stecken bleiben. In den Gesundheitsclustern im Land arbeiten Forschende, Wirtschaft und Versorgung Hand in Hand, damit die Bedarfe aus der klinischen Praxis schneller mit wirksamen Therapien und Medikamenten aufgegriffen werden können.

Fortschritte vorgestellt

Bei der Veranstaltung wurden außerdem die Fortschritte bei der Umsetzung der Roadmap Gesundheitsdatennutzung und der Translationsstrategie des Forums vorgestellt. Im Fokus standen dabei unter anderem die bisher umgesetzten konkreten Maßnahmen und wie diese die Gesundheitsversorgung in Baden-Württemberg nachhaltig verbessern.

Weitere Stimmen zum Forum Gesundheitsstandort

Forum Gesundheitsstandort Baden-Württemberg

Das Forum Gesundheitsstandort Baden-Württemberg wurde 2018 auf Initiative von Ministerpräsident Winfried Kretschmann gegründet, um Forschung, Gesundheitswirtschaft und -versorgung enger zu vernetzen. Es vereint mehr als 600 Expertinnen und Experten aus Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen, Forschungsinstituten sowie der Biotech-, Pharma- und Medizintechnikbranche.

Forum Gesundheitsstandort: Programm der sechsten Jahresveranstaltung

Forum Gesundheitsstandort: Downloads Jahresveranstaltung 2024 (Teilnahmeliste, Programm, Fortschrittsberichte)

Pressemitteilung vom 5. Dezember 2024: Digitalisierung und Künstliche Intelligenz als Wachstumspotenzial für die Gesundheitswirtschaft

Weitere Meldungen

Europa

Land übernimmt Vorsitz der Europaministerkonferenz

Grundsteinlegung Ersatzbau Chemie Hochschule Reutlingen Außenperspektive
Vermögen und Bau

Grundstein für Neubau Chemie der Hochschule Reutlingen gelegt

Ein Schild an einer Schutzhütte im Wald weist auf Waldbrandgefahr hin.
Forst

Waldbrandgefahr im Land sehr hoch

Ein Thermometer zeigt fast 36 Grad Celsius an.
Gesundheit

Warnung vor gesundheitlichen Risiken durch die Hitzewelle

EU-Schulprogramm
Ernährung

Landesweite Aktionstage zum EU-Schulprogramm

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Delegationsreise

Hoffmeister-Kraut mit Wirtschaftsdelegation in China

Maulbronner Kammerchor bei den Tagen der Chor-und Orchestermusik in Bruchsal (Bild: © dpa)
Kunst und Kultur

14 Amateurmusik-Vereine mit Conradin-Kreutzer-Tafel geehrt

Krippen-Kinder essen Kartoffelsuppe zu Mittag (Bild: © dpa)
Ernährung

Online-Fachtag „Den Essalltag mit Kindern gestalten“

Die Teilnehmenden der GFMK haben sich zum Gruppenbild aufgestellt.
Gleichstellung

Geschlechtergerechtigkeit ist Grundlage für starke Demokratie

Ein Neubaugebiet von Weissach
Steuern

Transparenzregister für Grundsteuer geht offline

Eine Hand hält einen in augmented Reality illustrierten Kopf.
Künstliche Intelligenz

Land muss bei AI Giga Factorys gewichtige Rolle spielen

Geldscheine mit dem Wert von 100 und 50 Euro und Münzen liegen auf einem Tisch.
Mindestlohn

Entscheidung der Mindestlohnkommission

Logo Innovationspreis Bioökonomie
Bioökonomie

Sechster Ideenwettbewerb Bioökonomie gestartet

Ein Maurer arbeitet mit Zement und Mörtel an einer Ziegelwand.
Bauen

Reform der Landesbauordnung tritt in Kraft

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Europa

Ministerin fordert in Brüssel konkretere Schritte ein