Gesundheit

Ein Jahr Forum Gesundheitsstandort Baden-Württemberg

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Eine Patientin wird in einem Krankenhaus in Stuttgart in einem Computertomographen (CT) untersucht (Bild: © dpa)

Mit dem Forum Gesundheitsstandort Baden-Württemberg sollen die Bereiche Forschung, Wirtschaft und Versorgung besser vernetzt und gemeinsam vorangebracht werden. Ministerpräsident Winfried Kretschmann zog nach einem Jahr eine positive Zwischenbilanz.

„Rund 380 Expertinnen und Experten beteiligen sich aktuell am Forum Gesundheitsstandort Baden-Württemberg. Zum Vergleich: Vor einem Jahr fanden sich zur Auftaktveranstaltung des Forums etwa 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zusammen. Schon allein der starke Zuwachs an Beteiligten zeigt, dass die Idee eines strategischen Dialogs mit den Akteuren der Gesundheitswirtschaft die richtige ist“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann bei der Vorstellung des ersten Jahresberichts des Forums.

Mit dem Forum sollen die Bereiche Forschung, Wirtschaft und Versorgung besser vernetzt und gemeinsam vorangebracht werden. Jeder dieser Bereiche kann in Baden-Württemberg mit Spitzenleistungen aufwarten. „Wir wollen diese einzelnen Sparten mehr zusammenbringen, neue Allianzen schaffen und Innovationen ermöglichen“, so der Ministerpräsident.

Drei Themenblöcke

Die im Forum anzugehenden Themen sind in drei Blöcken dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst (MWK), dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau (WM) und dem Ministerium für Soziales und Integration (SM) zugeordnet. Die Gesamtkoordinierung erfolgt durch das Staatsministerium. Innerhalb dieser Themenblöcke bringen die Akteure des Forums ihre Ideen zur Weiterentwicklung des Gesundheitsstandorts ein. Die dafür vorgesehenen Gremien stehen grundsätzlich allen Akteuren des Forums offen, um so die Anliegen aller Bereiche einbringen zu können.

Der jetzt vorliegende Bericht gibt einen Überblick zum Stand der Arbeiten in den Themenblöcken. Das MWK ist zuständig für den Bereich Wissenschaft und Forschung. Die anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung sowie Produktion und Vertrieb von innovativen Produkten und Dienstleistungen der Gesundheitswirtschaft verantwortet das WM. Unter der Federführung des SM geht es um effiziente, qualitätsorientierte und zukunftsfähige Strukturen und Angebote in der Gesundheitsversorgung.

Wissenschaftsministerin Theresia Bauer: „Wissenschaft und Forschung leisten einen großen Beitrag, um die medizinische Versorgung auf anerkannt hohem Niveau zu halten. Unsere Hochschulen, Uniklinika und Forschungseinrichtungen geben entscheidende Impulse für die Weiterentwicklung des gesamten Gesundheitssektors im Land. Und sie entwickeln Therapieangebote, die Menschen weit über die Landesgrenzen hinweg zugutekommen.“

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut: „Baden-Württemberg ist mit derzeit 840 Unternehmen und über einer Million Beschäftigten der bundesweit führende Medizintechnikstandort. Und die Branche gewinnt immer weiter an Bedeutung. Aber sie steht auch vor großen Veränderungen. Hier dürfen wir keinen Boden verlieren, um Fachkräfte und Arbeitsplätze zu sichern und weiter auszubauen. Wir müssen es schaffen, dass vor allem in den kleineren und mittleren Unternehmen Innovationen noch stärker den Weg in den Markt finden. Dabei spielt die interdisziplinäre Vernetzung von Akteuren aus Wissenschaft, Wirtschaft und Versorgung eine große Rolle. Schwerpunkte werden die wirtschaftsnahe Forschung sowie die Digitalisierung und die Künstliche Intelligenz sein.“

Gesundheitsminister Manne Lucha: „Maßstab unseres Handelns und mein Auftrag als Gesundheitsminister ist immer eine möglichst optimale, flächendeckende Versorgung der Bevölkerung. Eine bedarfsgerechte, vorbildliche Versorgung der Menschen in Baden-Württemberg ist zugleich die beste Werbung und ein gutes Fundament für eine erfolgreiche Gesundheitswirtschaft. Am Beispiel des zentralen Zukunftsthemas Personalisierte Medizin, die wir auch unter dem Dach des Forums Gesundheitswirtschaft fördern, lässt sich der konkrete Nutzen für die Patientinnen und Patienten besonders gut zeigen. Dank der hervorragenden wissenschaftlichen Leistungen unserer Universitäten sowie der innovativen Forschung und Versorgung im Land haben heute viele Patientinnen und Patienten mit onkologischen Erkrankungen, die früher keine Chance auf Heilung hatten, die Möglichkeit, eine individuelle Therapie für ihre Krankheit zu erhalten. Das Konzept der Personalisierten Medizin bietet diesen Menschen ein Diagnostikangebot, das etwa besondere genetische Merkmale einer bestimmten Krebserkrankung frühzeitig zu identifizieren hilft und so innovative Therapiekonzepte eröffnet.“

Akteure aus Forschung, Unternehmen und Versorgungseinrichtungen zusammenbringen

Nach dem erfolgreichen Auftakt des Forums Gesundheitsstandort im Juli 2018 wurden im Oktober 2018 die konkreten Arbeitsstrukturen festgelegt. „Die Ressorts haben einen Vernetzungsprozess angestoßen, der nicht von heute auf morgen zum Beispiel zu neuen Produkten oder Dienstleistungen führen wird, sondern der auf eine langfristige Zusammenarbeit angelegt ist. Der Landesregierung ist es wichtig, die Akteure aus Forschung, Unternehmen und Versorgungseinrichtungen zusammenzubringen, ihnen eine Plattform zu bieten und innovative Ansätze zu fördern“, so der Ministerpräsident.

Die voranschreitende Vernetzung und Digitalisierung sowie die Auswirkungen des demografischen Wandels, des verstärkten Fachkräftebedarfs, der technologischen Entwicklungen und des Welthandels bringen Veränderungen in Gesellschaft und Wirtschaft mit sich, die gerade auch den Gesundheitsstandort betreffen. Schlagwörter sind hierbei Big Data, Künstliche Intelligenz und Personalisierte Medizin. „Wir erleben, wie biologische und digitale Intelligenz miteinander verschmelzen und ‚Gesundheit‘ noch einmal neu vermessen wird“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann. „Hierbei treffen Stärken auf Chancen. Denn die Gesundheitswirtschaft umfasst eine Bruttowertschöpfung von 53,9 Milliarden Euro und hat damit einen Anteil an der Gesamtwirtschaft von rund zwölf Prozent.“

Rund 150 spannende Projektskizzen

„Die Akteure konnten Projekte für innovative Maßnahmen und Initiativen einreichen, die in mehreren Schritten bewertet und zur Förderung vorgeschlagen werden sollen. Das Interesse war groß, wir haben insgesamt rund 150 spannende Projektskizzen erhalten“, so der Ministerpräsident. Weil noch offen sei, welche Mittel der Landtag zur Verfügung stelle, könne der Bericht nur sehr allgemeine Aussagen zu eventuellen Projekten treffen. Ziel sei es, nach der Verabschiedung des Haushaltsgesetzes 2020/2021 mit der konkreten Projektarbeit zu beginnen.

Die BIOPRO Baden-Württemberg GmbH ist als Landesgesellschaft mit einer umfassenden Bündelungs-, Koordinierungs- und Geschäftsstellenfunktion für das Forum betraut. Nach wir vor besteht die Möglichkeit, Akteur beim Forum Gesundheitsstandort zu werden.

Erster Jahresbericht Forum Gesundheitsstandort Baden-Württemberg (PDF)

Forum Gesundheitsstandort BW

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