Der Denkmalschutz prägt Städte und Dörfer im Land. Mit dem nun verliehenen Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege sollen private Denkmaleigentümer motiviert und das Handwerk auf das lohnende Arbeitsfeld Denkmalpflege aufmerksam gemacht werden.
„Nichts prägt so sehr das Gesicht unserer Dörfer und Städte wie ihre Gebäude. Nichts spiegelt die ganze Vielfalt unserer Gesellschaft so sehr wieder und nichts erzählt so ausdrucksstark von unserer Geschichte“, so Ministerpräsident Winfried Kretschmann im Stuttgarter Neuen Schloss anlässlich der Verleihung des Bundespreises für Handwerk in der Denkmalpflege. „Die Vielfalt an Gebäuden aus unterschiedlichen Zeiten stiftet hierzulande Identität und Heimat. Gerade in Zeiten der Globalisierung – die von vielen Menschen auch als Entgrenzung wahrgenommen wird – sehnen wir uns nach einem Raum, der uns beheimatet.“
Gebäude aus unterschiedlichen Zeiten stiften Identität und Heimat
Der Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege wird seit 1993 von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und dem Zentralverband des Deutschen Handwerks für beispielhafte Leistungen in der Baudenkmalpflege verliehen. Der Preis wird im jährlichen Wechsel in zwei Bundesländern vergeben, in diesem Jahr in Baden-Württemberg und dem Saarland. Die diesjährigen ausgezeichneten Objekte sind hierzulande die Schlosstorkel Bodman-Ludwigshafen, die Alte Molkerei in Kupferzell, der Lokschuppen in Mannheim, ein barockes Wohnhaus in Meersburg, das Hofgut mit Wohnhaus in Mössingen sowie die ehemalige Torkel in Salem.
„Um Baudenkmäler zu erhalten und zu pflegen, braucht es Menschen, die bereit sind, alten Gemäuern wieder neues Leben einzuhauchen. Die neue Nutzungen für die Gebäude finden und sie auf aktuelle Standards bringen. Die Unterstützung von Denkmalpflege und Handwerksbetrieben sorgt dafür, dass historische Gebäude weiterhin als Teil unseres kulturellen Erbes erhalten bleiben. Bewusst mit Vorhandenem umzugehen, Ressourcen zu schonen und zu bewahren, bedeutet außerdem nachhaltiges Handeln“, betonte Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Zudem würden Eigentümerinnen und Eigentümer und Bauherren, die ihre Aufträge an die Handwerksbetriebe im Land geben, damit auch die lokale und regionale mittelständische Wirtschaft fördern.
Denkmalpflege braucht engagierte Eigentümer und qualifizierte Handwerker
Der Vorstand der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, Dr. Steffen Skudelny, beleuchtete die Zusammenarbeit zwischen Bauherren und Handwerk beim Thema Denkmalpflege. „Wir zeichnen engagierte Eigentümer und qualifizierte Handwerker aus, denn beide braucht die Denkmalpflege. Als private Stiftung fordern wir diese Qualität auch bei den von uns geförderten Projekten ein. Daher sind wir stolz, dass auch Förderprojekte unter den Preisträgern zu finden sind“, so Dr. Skudelny.
„Der Bundespreis zeigt eindrucksvoll, dass privates Denkmalengagement und handwerkliches Wissen und Können einen zentralen Beitrag dazu leisten, das heimische Kulturerbe lebendig und authentisch zu erhalten. Das Handwerk ist dafür ein unverzichtbarer Partner“, so der Präsident des Zentralverband des Deutschen Handwerks, Hans Peter Wollseifer. „Die Denkmalpflege ist ein Wirtschaftsfaktor in der Region. Sie schafft Beschäftigung und Wirtschaftskraft. Handwerkliche Denkmalpflege ist außerdem Nachhaltigkeit par excellence. Mit jedem Stein, jedem Balken, jeder Wand, die erhalten werden, werden vorhandene Ressourcen geschont. So müssen weniger neue Materialien transportiert und auch weniger Abbruchmaterialien entsorgt werden. Das spart materielle Ressourcen und Energie und verdeutlicht die Bedeutung und den Beitrag des Handwerks für den Klimaschutz und die Kreislaufwirtschaft.“
Mediathek: Bilder der Preisverleihung
Deutsche Stiftung Denkmalschutz: Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege