Wohnungsbau

Mehr Förderung für sozialen Wohnungsbau

Berechne Lesezeit
  • Teilen

Mit einer erweiterten und effektiveren Förderung für sozialen Wohnungsbau wollen wir mehr bezahlbaren Wohnraum in Baden-Württemberg schaffen. Dafür stehen 2022 mehr Mittel und neue Förderinstrumente zur Verfügung.

Um mehr bezahlbaren Wohnraum in Baden-Württemberg zu schaffen, will die Landesregierung die soziale Wohnraumförderung weiter ausbauen und effektiver gestalten. „Die Errichtung von bezahlbarem Wohnraum ist die soziale Frage unserer Zeit und die Landeswohnraumförderung ist das zentrale Werkzeug des Landes dafür. Unser vorrangiges Ziel ist, den Rückgang der Zahl der Sozialwohnungen im Land zu stoppen und zu einem nachhaltigen Anstieg zu kommen“, so Ministerpräsident Winfried Kretschmann nach der Kabinettssitzung am Dienstag, 25. Januar 2022. „Die von uns angestrebte Trendwende rückt deutlich näher.“

Das Kabinett stimmte der Konzeption für eine Fortschreibung und Weiterentwicklung des Förderprogramms Wohnungsbau BW für das Jahr 2022 zu. Unter anderem soll bei der Förderung des sozialen Mietwohnungsbaus der Festbetrag berücksichtigungsfähiger Baukosten pro Quadratmeter von 3.500 auf 4.000 Euro angehoben und auch die Unterstützung für jene erhöht werden, die zur Begründung einer neuen Sozialbindung für eine bereits bestehende Mietwohnung bereit sind.

Berücksichtigung steigender Baukosten und Mieten

„Damit tragen wir sowohl dem Anstieg der Baukosten als auch der Mieten Rechnung“, erklärte die Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen Nicole Razavi. „Unser Angebot muss attraktiv bleiben, sonst wird es nicht mehr nachgefragt.“

Wie Razavi weiter erläuterte, soll auch die mögliche Dauer der Sozialbindung auf bis zu 40 Jahre erhöht und eine längere Bindung durch eine erhöhte Förderung belohnt werden. Mit neuen Angeboten soll das Programm zudem weiter ausgebaut werden.  

Um den Bau neuer Sozialwohnungen klimafreundlicher zu gestalten, ist zudem die Einführung einer Nachhaltigkeitszertifizierung geplant. „Wir wollen erreichen, dass der Klimaschutz bereits bei den Bauplanungen mitgedacht wird“, so Kretschmann. Das neue Förderprogramm wird jetzt dem Landtag zur Beratung im zuständigen Ausschuss zugeleitet und soll Anfang Mai in Kraft treten.

Positive Bilanz des Förderjahrs 2021

Razavi zog eine positive Bilanz des Förderjahres 2021: Es wurden Förderanträge für den Bau von rund 2.600 neuen Sozialwohnungen eingereicht, hinzu kamen Anträge für die Förderung der Begründung von Sozialbindungen an 411 bereits bestehenden Mietwohnungen. „Damit konnten wir das hohe Niveau des Vorjahres halten“, so Razavi. „Wenn weiterhin jedes Jahr bei der L-Bank Förderanträge zur Schaffung von insgesamt rund 3.000 zusätzlichen Sozialmietwohnungen eingehen, besteht die Aussicht, dass wir in den kommenden Jahren erstmals seit langem wieder einen Anstieg der Zahl der Sozialwohnungen erwarten können“, erläuterte sie. „Dafür müssen aber auch die Rahmenbedingungen stimmen, damit die Wohnungswirtschaft diese Wohnungen auch zügig bauen kann.“ In der Regel vergehen zwischen Antragsstellung und Fertigstellung der Wohnungen mehrere Jahre.

Nach der aktuellen Erhebung des Bestands in Baden-Württemberg durch das Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen gab es in Baden-Württemberg am 31. Dezember 2020 rund 54.000 landesseitig geförderte Sozialwohnungen. Ende des Jahres 2014 waren es noch 63.197. Nach den Meldungen der Gemeinden enden in den kommenden neun Jahren pro Jahr im Schnitt die Sozialbindungen von 1.205 geförderten Wohnungen. Allein im Jahr 2022 werden es rund 1.400 sein.

377 Millionen Euro für Wohnraumförderprogramm des Landes

Zugleich aber trägt die Aufstockung der Fördermittel zu Beginn der vergangenen Legislaturperiode inzwischen immer größere Früchte: Vergangenes Jahr konnten im Land insgesamt rund 2.000 neue Sozialwohnungen geschaffen werden. „Wenn sich dieser Trend fortsetzt, kommen wir bereits 2022 unterm Strich in einen positiven Bereich“, so Razavi. „Für eine nachhaltige Trendwende muss die Förderung auch in den nächsten Jahren auf hohem Niveau fortgesetzt werden“, erklärte sie. Ministerpräsident Winfried Kretschmann ergänzte: „Gerade in Zeiten steigender Bau- und Immobilienpreise ist es unsere gemeinsame Verantwortung, dass ausreichend günstiger, sozial geförderter Wohnraum entsteht.“

Vergangenes Jahr hatte das Wohnraumförderprogramm des Landes ein Volumen von rund 250 Millionen Euro. In diesem Jahr stehen – auch dank erhöhter Finanzhilfen des Bundes – insgesamt rund 377 Millionen Euro zur Verfügung.

Darüber hinaus hat der Landtag rund 50 Millionen Euro für eine neue, eigenständige Förderlinie unter der Überschrift „Neues Wohnen“ bereitgestellt. „Mit dieser neuen Förderlinie wollen wir neue Formen des Zusammenlebens unterstützen, die von der klassischen Wohnraumförderung nicht gefördert werden können“, erläuterte Razavi. Das Konzept werde gerade in ihrem Haus erarbeitet.

Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen: Bauen und Wohnen

Weitere Meldungen

Cover der 2. Staffel: SpätzlesPress - Der Baden-Württemberg-Podcast aus Berlin. Rechts die Illustration eine Löwen, der Kopfhörer im LÄND-Shape hat und vor sich ein Mikrofon, das an den Funkturm am Alexanderplatz in Berlin erinnert
Der Baden-Württemberg Podcast aus Berlin

SpätzlesPress #7: Wer ist „Wir”? Gemeinsam Gesellschaft gestalten

Bio-Musterregion Freiburg
Tierschutz

Kontrolluntersuchungen von Rindern auf IBR/IPV

Delegationsreise Slowenien
Delegationsreise

Wirtschaftskooperation mit Slowenien

Städtebauliche Erneuerung Ühlingen
Städtebau

Ortsmitte in Ühlingen-Birkendorf erfolgreich saniert

Fertiggestellter Neubau Besigheimer Straße 14 / Gartenstraße 23-25 in Hessigheim
Städtebau

Ortsmitte in Hessigheim erfolgreich saniert

Städtebauliche Erneuerung Geigersbühl: Forum der Generationen
Städtebau

Städtebaumaßnahme in Großbettlingen abgeschlossen

Europastaatssekretär Florian Hassler (rechts) und Wirtschaftsstaatssekretär Dr. Patrick Rapp (links) bei der Übernahme der Präsidentschaft der „Vier Motoren für Europa“ am 20. März 2023 in Lyon
Europa

„Vier Motoren für Europa“ sprechen sich für Freihandel aus

Das Logo des Südwestrundfunks (SWR), aufgenommen vor der Zentrale des SWR in Stuttgart.
Medien

SWR-Änderungsstaatsvertrag unterzeichnet

Ministerin Nicole Razavi besucht den Tabakschopf in Neuried-Schutterzell
Denkmalpflege

Erfolgsprogramm „Wohnen im Denkmal“ wird neu aufgelegt

Eine Frau isst in einer Kantine zum Mittag. (Foto: © dpa)
Ernährung

Modellprojekt für Bio-Verpflegung in Klinik-Kantinen

Jugendliche sitzen vor einem Laptop. (Foto: © dpa)
Jugendpolitik

Jugendstudie 2024 veröffentlicht

Vertreter aus Wirtschaft und Politik sitzen beim Spitzengespräch zu den US-Zöllen in einem barocken Saal an einer langen Tafel. sie sind im Gespräch und haben Mikrofone vor sich stehen.
Wirtschaft

Baden-Württemberg setzt auf Freihandel und ein starkes Europa

Eine auf Demenzkranke spezialisierte Pflegerin begleitet eine ältere Frau.
Pflege

Gemeinsame Lösung für Mitwirkung in Pflegeheimen

Eine Frau schreibt das Wort „Dialekt“ auf eine Tafel (Bild: © Daniel Karmann/dpa)
Ländlicher Raum

Auf Zeitreise mit neuem Podcast „DialektLand BW“

von links nach rechts: Migrationsstaatssekretär Siegfried Lorek, Präsident des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge Dr. Hans-Eckhard Sommer und Ministerin der Justiz und für Migration Marion Gentges
Justiz

Mehr Rückführungen in 2024 auf Westbalkan