Baden-Württemberg und die Région Grand Est wollen die grenzüberschreitende Zusammenarbeit weiter vorantreiben. Bei einer gemeinsamen Konferenz ging es unter anderem um Digitalisierung und Innovation, Bildung und Kultur sowie Mobilität und Nachhaltigkeit.
„Die Grenzregion am Oberrhein ist heute eine der am tiefsten integrierten Grenzregionen der Welt. Das zeigt sich auch darin, wie ungeheuer konkret unser Arbeitsprogramm ist. Die Konferenz war ein erstmaliges Format dieser Art und bestens dafür geeignet, unsere Frankreich-Konzeption zu diskutieren und mit unseren französischen Partnerinnen und Partnern gemeinsam zu beraten, wie wir unsere Zusammenarbeit bestmöglich weiterentwickeln können“, so Ministerpräsident Winfried Kretschmann anlässlich des Besuches der Delegation aus der Région Grand Est unter der Leitung des Präsidenten Jean Rottner.
Besuch im Cyber Valley – Arbeitsgespräche in Stuttgart
Bereits am Vormittag besuchten Staatssekretär und Bevollmächtigter beim Bund Volker Ratzmann, die Staatsekretärin im Wissenschaftsministerium Petra Olschowski, der Staatsekretär im Umweltministerium Andre Baumann und der Präsident der Région Grand Est Jean Rottner das Cyber Valley in Tübingen. Dort erhielt die Delegation einen Einblick in die Arbeit der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am Max-Planck-Institut. Am Nachmittag standen bei den Arbeitsgesprächen mit den französischen Gästen der Konferenz zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit dann die Themen Bildung, Wissenschaft, Sicherheit, Umwelt, Mobilität, Industrie 4.0 und Künstliche Intelligenz im Vordergrund.
„Die Beziehung zwischen der Région Grand Est und Baden-Württemberg ist von unmittelbarer täglicher Nähe geprägt. Es ist uns gelungen, sowohl ein Vertrauensverhältnis aufzubauen, das sich auf einer alltäglichen Basis entwickelt hat, als auch eine partnerschaftliche Beziehung im Rahmen der deutsch-französischen Zusammenarbeit. Baden-Württemberg ist heute ein unverzichtbarer Partner bei der Umsetzung des Aachener Vertrages“, sagte Präsident der Région Grand Est, Jean Rottner. Die Entwicklung der baden-württembergischen Frankreich-Konzeption sei eine große Chance, die gemeinsamen Ambitionen der beiden Nachbarregionen in den Bereichen Innovation, Nachhaltigkeit, Kultur und Wirtschaft weiter zu erhöhen. „Ich werde mit Leidenschaft und Ehrgeiz an den zahlreichen Projekten arbeiten, die wir mit Ministerpräsident Kretschmann und seiner Regierung gemeinsam umsetzen wollen.“ Sowohl Kretschmann als auch Rottner betonten, dass Baden-Württemberg und die Région Grand Est zeitnah eine Erklärung zur Klärung und Konkretisierung der gemeinsamen Projekte ausarbeiten werden.
Starker Partner für Zukunftsthemen
„Mit unserer französischen Nachbarregion Grand Est haben wir einen starken Partner für Zukunftsthemen. Der gemeinsame Austausch war für alle Teilnehmenden sehr gewinnbringend und hat gezeigt, dass wir vor allem beim Thema technologische Innovationen und Digitalisierung die gleiche Richtung einschlagen. Gemeinsam werden wir nun schauen, wie unsere beiden Regionen am besten kooperieren können“, betonte die Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium Katrin Schütz. Die Aktivierung von binationalen Wirtschaftsaktivitäten und Innovationskooperationen im Austausch mit Wirtschaftsregionen wie der Région Grand Est sei ein wichtiges Ziel.
Auch Verkehrsminister Winfried Hermann verwies auf die besondere Rolle der grenzüberschreitenden Verbindungen: „Die deutsch-französische Kooperation ist für einen guten grenzüberschreitenden Nahverkehr auf der Schiene von großer Bedeutung. Deshalb arbeiten wir beiderseits des Rheins intensiv an der Umsetzung mehrerer Projekte. Damit wollen wir vor allem für Pendlerinnen und Pendler eine umwelt- und klimafreundliche Alternative der Mobilität mit der Bahn anbieten.“
Neue Impulse durch gemeinsame Konferenz
„Mit 180 Kilometern verläuft zwischen Frankreich und einem deutschen Land die längste Verbindungslinie und wir sind inzwischen eng miteinander verbunden zu einem der am stärksten verwobenen Grenzgebiete der Welt. Unsere Partnerschaft und Freundschaft dienen beiden Seiten – politisch, wirtschaftlich, wissenschaftlich, kulturell und menschlich natürlich auch. Dem haben wir am heutigen Tag neue Impulse gegeben“, so Winfried Kretschmann.