In einem Schreiben hat sich Ministerpräsident Winfried Kretschmann an die pflegebedürftigen Menschen in den stationären Einrichtungen und ambulant betreuten Wohngemeinschaften des Landes gerichtet.
„Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
in den zurückliegenden Wochen haben mich viele Briefe von Ihnen und Ihren Angehörigen erreicht. Diese Briefe haben mich tief berührt. Sie schildern die Not und Belastung, die Sie und Ihre Familien empfanden, weil Sie lange Zeit ohne die gewohnten Besuche auskommen mussten.
Ich kann mir gut vorstellen, wie schwer und schlimm diese Zeit für Sie alle gewesen sein muss. Sie haben harte Einschränkungen Ihres gewohnten Lebens und Alltags erlebt. Sie haben große Opfer erbringen und sich Tag für Tag in Disziplin und Geduld üben müssen. Dafür möchte ich Ihnen und Ihren Angehörigen von Herzen danken. Und ich möchte Ihnen noch einmal versichern, dass alle Maßnahmen, die in Baden-Württemberg und in ganz Deutschland getroffen wurden, ein gemeinsames Ziel hatten – und noch immer haben: den Schutz der Menschen vor einer Ansteckung mit dem neuartigen Coronavirus und vor einer unkontrollierbaren Ausbreitung der Pandemie in unserem Land.
Für mich ist jeder Mensch gleich wichtig und wertvoll – unabhängig vom Alter oder von anderen Faktoren. Damit ist eine besondere Verantwortung verbunden: Wir müssen jene Menschen besonders schützen, die besonders gefährdet sind.
Je schutzbedürftiger eine Person oder je sensibler ihre Tätigkeit ist, desto größer ist die Verantwortung unseres Gemeinwesens für ihre Gesundheit.
Das gilt auch für alle, die in den Heimen unseres Landes ihren Dienst tun. Sie haben schon immer eine ungemein wichtige Arbeit für unsere Gesellschaft geleistet. Seit dem Ausbruch der Pandemie konnten wir alle erleben, wie das Personal die dringend benötigte Pflege und Unterstützung unter schwierigsten Bedingungen und mit großem persönlichem Einsatz fortgesetzt hat. Dafür bin ich den Pflegerinnen und Pflegern in Baden-Württemberg von Herzen dankbar!
Die Infektionslage lässt es nun erstmals zu, die Beschränkungen auch in den Heimen unseres Landes behutsam zu lockern. Das heißt, dass Sie, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, nun endlich wieder Besuch von Ihren Familien empfangen dürfen. Das ist eine gute und schöne Nachricht, über die ich mich für Sie alle und für Ihre Angehörigen von Herzen freue.
Allerdings haben wir die Pandemie noch längst nicht überwunden. Wir müssen weiterhin wachsam, umsichtig und rücksichtsvoll sein. Deshalb gelten für diese Besuche besondere Regeln, die zu Ihrem und zum Schutz anderer Personen notwendig sind. Über diese Regeln werden Sie und Ihre Familien von den jeweiligen Heimleitungen informiert.
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
ich danke Ihnen noch einmal sehr herzlich für das, was Sie in den vergangenen Wochen ertragen, erduldet und geleistet haben. Und ich bitte Sie: Gehen Sie mit dieser noch immer sehr schwierigen und außergewöhnlichen Situation weiterhin so verantwortungsvoll um wie bisher!
Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien von Herzen alles Gute!“
Winfried Kretschmann