Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat den Schülermedienpreis Baden-Württemberg an die Gewinnerinnen und Gewinner überreicht. Mit dem Preis der Initiative Kindermedienland werden selbst erarbeitete Medienprojekte von Schülerinnen und Schülern des Landes prämiert.
Nach zwei Jahren Corona bedingter Absagen konnte Ministerpräsident Winfried Kretschmann zusammen mit der Unitleiterin für Kultur- und Kreativwirtschaft der Medien- und Filmgesellschaft (MFG), Dr. Angela Frank, den Gewinnerinnen und Gewinnern des Schülermedienpreises Baden-Württemberg wieder persönlich ihre Auszeichnungen übergeben. Mit dem Schülermedienpreis der Initiative Kindermedienland Baden-Württemberg werden jedes Jahr selbst erarbeitete Medienprojekte von Schülerinnen und Schülern, wie Filme, Apps, Hörspiele, Websites oder Schülerzeitungen prämiert „Die verschiedenen Medien sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken, das wurde uns in den letzten beiden Jahren der Pandemie nochmals besonders verdeutlicht“, so Ministerpräsident Winfried Kretschmann bei der Preisverleihung am Mittwoch, 13. Juli 2022, im Kursaal in Stuttgart-Bad Cannstatt.
An die Preisträgerinnen und Preisträger gerichtet, hob Ministerpräsident Winfried Kretschmann, der Schirmherr der Initiative Kindermedienland, hervor: „Ihr seid selbst zu Medienmachern geworden und habt nicht nur tolle und kreative Beiträge eingereicht, sondern euch auch Gedanken gemacht zu den wichtigen Themen dieser Zeit, die euch bewegen und am Herzen liegen. Und dies auch noch oft in eurer Freizeit. Euch gilt mein Respekt für diese Riesenleistung!“
Rund 200 Kinder und Jugendliche fanden sich am 13. Juli 2022 aus ganz Baden-Württemberg für die Preisverleihung im Kursaal in Bad Cannstatt ein, wo die Ehrung erstmals stattfand und nahmen ihre Preise entgegen.
Sonderpreise für komplexe Medienprojekte
Der Schülermedienpreis der Initiative Kindermedienland Baden-Württemberg ging dieses Jahr an neun Beiträge von Kindern und Jugendlichen aus dem Land. Dabei wurden zwei Sonderpreise vergeben, die die hohe Qualität der unterschiedlichen Einreichungen unterstreichen. Unter den Sonderpreisen überzeugte eine 3D-Jump-and-Run App der Schülerin Rahel Junker. In dem Spiel muss man durch das Lösen von Rätseln ein durch Aliens gekapertes Raumschiff nach Hause fliegen. Die Jury lobte besonders die Komplexität des Medienprojekts und vergab den Sonderpreis „Aufwendigste Programmierung“. Den zweiten Sonderpreis erhielt Nikita Denissov für ihr animiertes Musikvideo „Gifted Kid“ in dem ein junges Mädchen sich zunächst auf ihrer Lernbegabung ausruht um dann im weiteren Schulleben nach und nach den Anschluss zu verlieren. Nikita komponierte dafür auch die Musik selbst. Zu Recht erhielt sie den Sonderpreis „Beste künstlerische Einzelleistung“.
In der Altersklasse sechs bis zwölf Jahre belegte Lelio Donati mit ihrem Lego-Stop-Motion-Film „Das Gesetz des Schweigens“ den ersten Platz. So erzählt Lelio emotional von einem Jugendlichen ohne Zukunftsperspektiven, der sich als Bankräuber ausprobiert, um als Mafioso anerkannt zu werden. Als er auffliegt reicht allerdings schon ein kleines Eis aus, um sein Schweigen zu brechen.
Die kritische visuelle Auseinandersetzung mit den Themen Konsum, Nachhaltigkeit und der damit verbundenen Zerstörung unseres Planeten bescherte den Filmemacherinnen des Netzwerk Mädchenarbeit aus Mannheim und ihrem Video „Don’t say I didn’t warn you“ den ersten Platz in der Kategorie der 13 bis 18-Jährigen.
Gewinnerinnen und Gewinner des Schülermedienpreises 2022
1. Platz: Das Gesetz des Schweigens
In diesem Lego-Stop-Motion-Film setzt sich Lelio Donati aus Tamm mit den Zukunftsaussichten eines jugendlichen Kleinkriminellen auseinander, der allerdings beim ersten Verhör sein Schweigen bricht, als ihm die Polizei ein „Flutschi-Eis“ anbietet.
2. Platz: Trash City
Für den Stop-Motion-Film von Thomas, Deniz, Mika, Leonard, Samuel, Bruno, Raphael, Arjen der Tageseinrichtung für Kinder Kolpingstraße Stuttgart in dem sich ein Junge in einem Alptraum aus Müll wiederfindet und nach dem Erwachen ganz pflichtbewusst anfängt, den liegengebliebenen Müll zu entsorgen.
3. Platz: Space Explorers
In dem selbstproduzierten Science-Fiction Kurzfilm beschreiben Mignon, Patrick, Freddy, Paul, Rian und Leonie vom Rechberg Gymnasium in Donzdorf die Überwindung von Vorurteilen dreier Astronauten nach dem Zusammentreffen Aliens. Sprachbarrieren und andere Vorurteile können ausgeräumt werden und neue Freundschaften entstehen.
1. Platz: Don’t say I didn’t warn you
Anna, Reeva, Nishka, Rhiannon, Felizia, Julia und Lily vom Netzwerk Mädchenarbeit aus Mannheim behandeln in ihrem Beitrag das Thema Klimawandel. Entstanden ist ein Film über eine junge Aktivistin, die auf der Suche nach Verbündeten ist im Kampf gegen die Klimakrise.
2. Platz: Wanderer zwischen den Welten
Im Videoportrait von Moritz Schmauder und Josefine Rump aus Horben blicken die beiden Jugendlichen zurück auf das Leben ihrer Vorfahren, genauer auf das ihrer Großmütter und ihrer polnischen Herkunft
2. Platz: Familiäre Identitäten – Großvater und ich
Wer bin ich in meiner Rolle als Enkel? Wer ist mein Großvater und wie hat er mich geprägt? Diesen Fragen stellen sich Johannes Wiedensohler und Arthur Yi aus March in ihrem Videobeitrag.
3. Platz: Durchblick – das Schülermagazin über den Landtag in Baden-Württemberg
In dem zweistündigen Radio-Feature nähert sich Sabine Homburger-Thoma und die achte Klasse der Waldorfschule Filstal Göppingen dem Alltag im Landtag Baden-Württemberg anhand von Interviews mit Abgeordneten, der Landtagspräsidentin und Mitarbeitenden.
Aufwendigste Programmierung: Skyhop
Die 3D-Jump-and-Run App der Schülerin Rahel Junker aus Konstanz überzeugte durch die clevere Art Rätsel zu lösen um in einem durch Aliens gekaperten Raumschiff nach Hause zu fliegen
Beste künstlerische Einzelleistung: Gifted Kid
Nikita Denissov aus Weissach im Tal zeigt in ihrem animierten (Musik)video „Gifted Kid“ ein junges Mädchen, das sich zunächst auf ihrer Lernbegabung ausruht, um dann im weiteren Schulleben nach und nach den Anschluss zu verlieren.
Das Kindermedienland Baden-Württemberg
Der Schülermedienpreis ist ein jährlich stattfindender Wettbewerb der Initiative Kindermedienland für Kinder und Jugendliche aus Baden-Württemberg. In der aktuellen Runde wurden 85 Beiträge eingereicht. Die Siegerprojekte kommen aus Donzdorf, Horben, Konstanz, Mannheim, March, Stuttgart, Tamm und Weissach im Tal.
Die Landesregierung setzt sich mit der Initiative „Kindermedienland Baden-Württemberg“ unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Winfried Kretschmann dafür ein, die Medienkompetenz von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen im Land zu stärken. Mit dem „Kindermedienland Baden-Württemberg“ werden zahlreiche Projekte, Aktivitäten und Akteure im Land gebündelt, vernetzt und durch feste Unterstützungsangebote ergänzt. So wird eine breite öffentliche Aufmerksamkeit für die Themen Medienbildung und -erziehung geschaffen. Träger und Medienpartner der Initiative sind die Landesanstalt für Kommunikation (LFK), der Südwestrundfunk (SWR), das Landesmedienzentrum (LMZ), die MFG Baden-Württemberg, die Aktion Jugendschutz (ajs) und der Verband Südwestdeutscher Zeitungsverleger (VSZV).
Quelle:
Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg