Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat das Biopharmaunternehmen CureVac in Tübingen besucht. CureVac forscht intensiv an einem Coronavirus-Impfstoff und zeigt sich zuversichtlich.
Das Tübinger Biopharmaunternehmen CureVac geht davon aus, in wenigen Monaten einen Impfstoff gegen das Coronavirus zu haben. Wenn alles optimal laufe, werde das im ersten Halbjahr 2021 der Fall sein, sagte Vorstandsvorsitzender Franz-Werner Haas am Donnerstag in Tübingen.
Peter Kremsner, Direktor am Tübinger Institut für Tropenmedizin, ging sogar von noch einem früheren Zeitpunkt aus. „Ich glaube, dass wir im Winter – also Januar oder Februar – einen Impfstoff haben werden.“ Die Nebenwirkungen des CureVac-Wirkstoffs seien insgesamt sehr gering. „Wir sind da durchaus im grünen Bereich.“
Ministerpräsident Winfried Kretschmann sagte, es gebe seitens der Politik keinen Druck, etwa zu sagen „jetzt macht mal schneller“. Da gelte der Grundsatz: „Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.“ Er habe bei einem Rundgang im Unternehmen, das im sogenannten Tübinger Cyber Valley angesiedelt ist, einen sehr guten Eindruck gewonnen.
Zweite Phase bei Impfstoffentwicklung eingeläutet
Curevac hatte die zweite Phase bei der Prüfung seines Impfstoffkandidaten vor zwei Tagen eingeläutet. Der erste Teilnehmer an der klinischen Phase-2a-Studie wurde in Peru geimpft. Die Studie läuft in Peru und Panama mit 690 gesunden Teilnehmern. Erste Daten werden im vierten Quartal erwartet. Danach plant das Unternehmen den Beginn der globalen klinischen Studie mit bis zu 30.000 Teilnehmern. Die ersten Ergebnisse der ersten Phase werden laut Haas in zwei Wochen bekanntgegeben.
Der Impfstoff der Biopharmafirma basiert auf dem Botenmolekül mRNA und regt im Körper die Bildung eines Virus-Eiweißes an. Dies löst eine Immunreaktion aus, die den Menschen vor dem Virus schützen. Die Impfstoffstudie war Mitte Juni angelaufen.
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Quelle:
dpa