Baden-Württemberg ist auf dem Weg zur digitalen Leitregion. Die Landesregierung hat den ersten Bericht zur Umsetzung der Digitalisierungsstrategie digital@bw vorgelegt. Zahlreiche Förderprogramme sind inzwischen angelaufen und erste Projekte in praktischer Anwendung.
Die Landesregierung hat den ersten Bericht zur Umsetzung der Digitalisierungsstrategie digital@bw vorgelegt. Er gibt einen Überblick über die bisherigen Digitalisierungsprojekte aller Ressorts. Das Ergebnis: „Mit dem ersten Digitalisierungsbericht von digital@bw zeigen wir, dass wir als Landesregierung die Herausforderungen des digitalen Wandels konkret, zügig und kraftvoll angehen. Die Digitalisierung soll schließlich nicht irgendwann, sondern jetzt und heute gestaltet werden“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann bei der Vorstellung des Berichts. Digitalisierungsminister Thomas Strobl hatte den Bericht zuvor im Kabinett präsentiert.
Land geht bei Gestaltung des digitalen Wandels voran
„Im November des vergangenen Jahres hat die Landesregierung entschieden, welche konkreten Leuchtturmvorhaben angepackt werden. Nicht einmal ein halbes Jahr später können wir die erste Bilanz ziehen. In vielen Bereichen sind die Förderprogramme angelaufen. Die ersten Projekte sind in der praktischen Umsetzung und können von den Menschen im Land konkret genutzt werden“, erklärte Strobl. Die Landesregierung gestalte den digitalen Wandel dort, wo die Lebensqualität der Menschen verbessert werde könne, beispielsweise im Gesundheitsbereich. Ebenso konzentriere sich die Digitalisierungsstrategie auf Schlüsselthemen wie die Künstliche Intelligenz.
Gesundheit mit Digitalisierung verbessern
Als erstes Bundesland habe Baden-Württemberg das Fernbehandlungsverbot gelockert und modellhaft Fernbehandlungsprojekte erprobt, so der Digitalisierungsminister. Zum Beispiel das Projekt „DocDirekt – Ihr Draht zum Arzt“, bei dem Patienten bei akuten Gesundheitsproblemen in den Modellregionen Stuttgart und Tuttlingen kompetente medizinische Fernberatung von niedergelassenen Ärzten bekommen.
Mittelstand bei der digitalen Transformation unterstützen
Die Landesregierung unterstützt besonders kleine und mittlere Unternehmen aus Industrie, Handwerk, Handel und Dienstleistungswirtschaft bei der Transformation ihrer Geschäftsmodelle in die Wirtschaft 4.0. In bislang zehn regionalen Digitalisierungszentren (Digital Hubs) finden die Unternehmen Ideen-, Experimentier- und Kollaborationsräume, die ihnen schon beim Einstieg in Digitalisierungsvorhaben helfen. Zusätzlich konnten sich kleine und mittlere Unternehmen aus allen Geschäftsfeldern um eine Digitalisierungsprämie bewerben.
Mit einem Ideenwettbewerb fördert die Landesregierung 15 ausgewählte Projekte mit insgesamt vier Millionen Euro, die den Transfer von Digitalisierungswissen für Handwerksbetriebe, Industrieunternehmen oder die Baubranche ermöglichen. Beispielsweise das Projekt „Digitales Innovationsnetzwerk Handwerk 2025“.
Baden-Württemberg wird zum Hotspot für Künstliche Intelligenz
Ein Megathema der Digitalisierung, die künstliche Intelligenz, fördert die Landesregierung besonders. Im Innovationscampus Cyber Valley werden die Forschungsaktivitäten in diesem Bereich in der Region Stuttgart-Tübingen gebündelt.
„Der Innovationscampus Cyber Valley macht Baden-Württemberg zum Hotspot für die Erforschung von Künstlicher Intelligenz und Maschinellen Lernens. Wir stärken damit eine Schlüsselkompetenz für die Zukunft des Landes“, begründete Ministerpräsident Kretschmann das Vorhaben. Unterstützt von Stiftungen werden die Cyber Valley-Partner zusammen mehr als 140 Millionen Euro investieren. Vom Land stammen davon rund 117 Millionen Euro, die zum Beispiel an die internationale Max-Planck-Graduiertenschule für Intelligente Systeme in Tübingen gehen.
„Baden-Württemberg hat hervorragende Ausgangsbedingungen, um bei der Technologie ‚Künstliche Intelligenz‘ vorne mitzuspielen“, betonte auch Digitalisierungsminister Thomas Strobl. Hier angesiedelt seien Institutionen mit internationaler Strahlkraft wie das Cyber Valley, das Karlsruher Institut für Technologie oder der Stuttgarter Technologie- und Innovationscampus STEC der Fraunhofer Gesellschaft sowie die Initiative „Digital Hub Karlsruhe – Artificial Intelligence“.
Digitalisierungsstrategie „digital@bw“
Mit „digital@bw“ wurde im Sommer 2017 die erste, landesweite und ressortübergreifende Digitalisierungsstrategie der Landesregierung vorgestellt. Unter dem Dach des Digitalisierungsministeriums werden alle Vorhaben koordiniert und gebündelt. Rund eine Milliarde Euro investiert das Land in dieser Legislaturperiode in die Digitalisierung, rund die Hälfte davon fließt in den Ausbau der digitalen Infrastruktur. In den kommenden zwei Jahren werden über 70 konkrete Projekte mit einem Volumen von über 300 Millionen Euro umgesetzt. Schwerpunkte sind die Bereiche Intelligente Mobilität, Start-Ups, Wirtschaft 4.0 sowie digitale Gesundheitsanwendungen. Projekte aus dem Bereich der digitalen Bildung werden beim Festival der digitalen Bildung am 4. Juli landesweit präsentiert.
Pressemitteilung: Erster Bericht zur Umsetzung der Digitalisierungsstrategie „digital@bw“
Erster Digitalisierungsbericht der Landesregierung Baden-Württemberg (PDF)
Digitalisierungsstrategie der Landesregierung Baden-Württemberg (PDF)
Quelle:
/red