Sind die Demokratie in der EU in Gefahr und der Populismus auf dem Vormarsch? Wie könnte eine wehrhafte Demokratie aussehen?
Darüber diskutierten der Historiker Prof. Dr. David Engels, die Demokratieforscherin Prof. Dr. Ulrike Guérot und Bundesaußenminister a.D. Joschka Fischer mit den beiden Chefredakteuren von Cicero, Alexander Marguier und Christoph Schwennicke.
Sind die Demokratie in der EU in Gefahr und der Populismus auf dem Vormarsch? Viktor Orban oder Jaroslaw Kaczynski gelten als Beispiele, um die Rückkehr autoritären Regierens zu beglaubigen. Verstärkt wird diese düstere Diagnose durch gleichzeitige Wahlerfolge der Rechtspopulisten in Westeuropa, namentlich in Österreich, Italien, Frankreich, den Niederlanden und auch Deutschland. Für den Historiker David Engels steht fest: Europa befindet sich in einer tiefen Identitätskrise, und diese Krise wird den Kontinent so unwiderruflich in den Abgrund führen wie einst die späte römische Republik. Waren Demokratien in der Geschichte der Zivilisation immer nur sehr kurze glückliche Episoden? Steht der Niedergang der Demokratie in der EU tatsächlich wieder bevor? Wie könnte eine wehrhafte Demokratie aussehen?
Ablauf
Begrüßung durch den Bevollmächtigten des Landes Baden-Württemberg beim Bund, Staatssekretär Volker Ratzmann
danach Diskussion,
anschließend Fragen aus dem Publikum
Eine gemeinsame Veranstaltung der Landesvertretung Baden-Württemberg mit Cicero – Magazin für Politische Kultur.
Prof. Dr. David Engels, Jahrgang 1979, ist ein belgischer Historiker und Geschichtsphilosoph. Einer größeren Öffentlichkeit wurde er bekannt durch sein vieldiskutiertes Buch zu den Parallelen zwischen der gegenwärtigen Krise der Europäischen Union und der Transformationsphase der Römischen Republik im 1. Jh.v.Chr. ("Auf dem Weg ins Imperium", Berlin 2014). Er ist seit 2008 Inhaber des Lehrstuhls für römische Geschichte an der Université libre de Bruxelles und arbeitet seit 2018 auch als Forschungsprofessor am Instytut Zachodni in Poznan.
Prof. Dr. Ulrike Guérot ist seit 2016 Professorin an der Donau-Universität Krems und Leiterin des dortigen Departments für Europapolitik und Demokratieforschung. Zudem ist sie Gründerin des European Democracy Labs in Berlin. Zuvor arbeitete sie in europäischen Think Tanks und Universitäten in Paris, Brüssel, London, Washington und Berlin. Ihr erstes Buch „Warum Europa eine Republik werden muss! Eine politische Utopie“ erschien 2016 im Dietz-Verlag. Ihr aktuelles Werk „Der Neue Bürgerkrieg – Das offene Europa und seine Feinde“ ist im Ullstein-Verlag erschienen.
Joschka Fischer, der ehemalige Vizekanzler und Außenminister der Bundesrepublik Deutschland (1998 - 2005), führte die Grünen sowohl in die erste Regierungsbeteiligung auf Landesebene (Hessen) als auch auf Bundesebene. Joschka Fischer hatte von 2006 bis 2007 eine Gastprofessur an der Woodrow Wilson School der Princeton University (USA) inne. Er ist Gründungsgesellschafter von Joschka Fischer and Company.“
Christoph Schwennicke, Jahrgang 1966, und Alexander Marguier, Jahrgang 1969, sind die Chefredakteure und Herausgeber von Cicero. Schwennicke studierte Germanistik, Politikwissenschaft und Journalistik in Bamberg und war Redakteur bei der Badischen Zeitung, der Süddeutschen Zeitung sowie Parlamentskorrespondent beim Spiegel. Marguier studierte Volkswirtschaftslehre in Freiburg, Saarbrücken und Bari. Vor Cicero waren seine journalistischen Stationen die Saarbrücker Zeitung, die Welt am Sonntag und die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, deren Gesellschaftsressort er neun Jahre lang leitete.
Cicero, Magazin für politische Kultur, ist Deutschlands großes meinungsbildendes Monatsmagazin und bietet analytische Hintergrundberichte, Reportagen und Porträts zu aktuellen Themen und Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Kultur. Seit der Gründung 2004 steht das Magazin für Glaubwürdigkeit, Werteorientierung und Unabhängigkeit. Als ausgewiesenes Autoren- und Debattenmagazin bestimmt Cicero den öffentlichen Diskurs maßgeblich mit und hinterfragt Meinungen und Meinungsmacher.