Hochschulen

Mehr Studienplätze an den Hochschulen im Südwesten

Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid bei der Regierungspressekonferenz am Dienstag (12.07.2011) im Landtag in Stuttgart

Das Land wird im Jahr 2012 bis zu 22.000 zusätzliche Studienanfängerplätze an den Landeshochschulen bereitstellen. Das Ausbauprogramm ‚Hochschule 2012‘ wird entsprechend aufgestockt. Das hat der Ministerrat heute beschlossen. Bislang war vorgesehen, die Zahl der Studienanfängerplätze gegenüber dem Jahr 2006 um 20.000 zu erhöhen. Mit der Aufstockung trifft die Landesregierung Vorsorge für den Fall, dass wegen der Abschaffung von Wehrpflicht und Studiengebühren mehr Erstsemester als zunächst erwartet studieren wollen. Beschlossen wurden außerdem ein neuer Sonderfonds für besonders nachgefragte Studiengänge und eine solidere Finanzierung von Personalstellen.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Wissenschaftsministerin Theresia Bauer sagten, die Landesregierung schaffe mehr Sicherheit für die Abiturientinnen und Abiturienten, aber auch für die Hochschulen. „Wir wollen, dass jede Abiturientin und jeder Abiturient in Baden-Württemberg eine faire und realistische Chance auf einen Studienplatz bekommt. Deshalb treffen wir Vorsorge durch eine flexible und nachfrageorientierte Aufstockung des Programms. Auch die Hochschulen können sich darauf verlassen, dass unsere Unterstützung dort ankommt, wo sie benötigt wird: Zusätzliche Studierende werden zusätzlich finanziert."

Flexible Aufstockung auf bis zu 22.000 Studienanfängerplätze

Im bisherigen Ausbauziel von ‚Hochschule 2012‘ seien Ministerin Bauer zufolge nicht der zusätzliche Bedarf aufgrund der Aussetzung der Wehrpflicht und der Abschaffung der Studiengebühren im Sommersemester 2012 berücksichtigt worden. Im Jahr 2012 rechne die Landesregierung damit, dass bis zu 22.000 zusätzliche Studienanfängerplätze erforderlich werden. Dafür werde - über die bisherigen Planungen hinaus - eine flexibel nutzbare Ausbaureserve eingesetzt. Wie viele Studienanfängerplätze an welcher Stelle tatsächlich benötigt werden, solle im ersten Quartal 2012 entschieden werden, so die Ministerin.

Sonderfonds - gezielte Hilfen bei besonderer Nachfrage

Flankierend und zusätzlich zur flexiblen Aufstockung des Programms habe die Landesregierung einen Sonderfonds eingerichtet. Daraus stünden bis zu 5,3 Millionen Euro zusätzlich für die Hochschulen zur Verfügung. Ministerin Bauer: „Mit dem Sonderfonds können wir kurzfristig reagieren und dort helfen, wo die Nachfrage besonders groß ist.“ Aus dem Fonds können zum Beispiel zusätzliche Tutorien, Lehrausstattungen oder die Anmietung von Veranstaltungsräumen finanziert werden.

Solidere Finanzierung von Personalstellen

Die frühere Landesregierung habe das Ausbauziel im Jahr 2010 um 4.000 Studienanfängerplätze auf 20.000 angehoben, aber nicht alle dafür erforderlichen Mittel freigegeben. Die dafür zur Verfügung gestellten zusätzlichen Mittel deckten die Personalkosten bei den Hochschulen nur teilweise ab, erklärte die Wissenschaftsministerin weiter. „Die Landesregierung stellt deshalb jetzt - zusätzlich zu der Aufstockung des Programms - weitere 14,7 Millionen Euro bereit, damit die Hochschulen das notwendige Lehrpersonal finanzieren können Es ist uns wichtig, dass der Ausbau von Studienplätzen solide finanziert ist; deshalb stellen wir sicher, dass für zusätzliches Personal auch die notwendigen Mittel bereit stehen.“

Ausbau der Studienplätze auch in der Medizin und an nichtstaatlichen Hochschulen

Der Ausbau umfasse auch die Studienkapazitäten in der Zahn- und Humanmedizin, sagte Bauer. Mit dem jetzt beschlossenen Ausbauschritt würden 84 zusätzliche Anfängerplätze zum Wintersemester 2012/13 eingerichtet und mit je 52.000 Euro gefördert. Damit sei insgesamt gegenüber dem Jahr 2006 eine Aufstockung um 10 Prozent (165 Plätze) auf 1.818 Plätze erreicht. Die Landesförderung für Studienanfängerplätze in medizinischen Studiengängen liege über der Förderung in anderen Studiengängen (je nach Fach und Hochschulart 8.000 bis 12.000 Euro), weil die Kosten hier deutlich höher wären.

Außerdem werde die Förderung zusätzlicher Studienplätze an nichtstaatlichen Hochschulen um die Jahre 2013 bis 2015 verlängert, erklärte die Ministerin. Ursprünglich sei vorgesehen gewesen, diese Förderung 2012 auslaufen zu lassen. Bislang habe das Land rund 1.000 zusätzliche Studienanfängerplätze an privaten Hochschulen gefördert.

Über 20 Millionen Euro zusätzlich für die Hochschulen

„Baden-Württemberg nimmt mehr Studierende auf als im Hochschulpakt 2020 von Ländern und Bund zunächst eingeplant. Dadurch fließen rund 20 Millionen mehr Bundesmittel ins Land, nämlich 220 statt 200 Millionen Euro“, erklärten Kretschmann und Bauer. Die Aufstockung auf bis zu 22.000 Studienanfängerplätze werde dadurch ermöglicht, dass das Land bereit ist, flexible Mittel, die ursprünglich für mehrere Jahre ab 2012 vorgesehen waren, bedarfsgerecht und konzentriert im Jahr 2012 einzusetzen.

Direkter Kontakt zum Ausbauprogramm ‚Hochschule 2012‘

Damit bei Studieninteressierten und den zukünftigen Abiturientinnen und Abiturienten keine Fragen mehr offen bleiben, hat das Wissenschaftsministerium eine Servicestelle „Hochschule 2012“ eingerichtet, die per E-Mail erreichbar ist und Antworten rund um das Ausbauprogramm gibt. Unter www.hochschule2012.de ist die Servicestelle erreichbar.

Quelle:

Staatsministerium Baden-Württemberg

Weitere Meldungen

POPLÄND
  • Kunst und Kultur

Dialogprozess zur Popkultur abgeschlossen

1044. Sitzung des Bundesrates
  • Bundesrat

Land setzt sich für pharmazeutische Industrie ein

Organspendeausweis (Foto: © dpa)
  • Organspende

Organspende soll stärker in den öffentlichen Fokus

Titelbild Steuertipps für Menschen mit Behinderung
  • Steuern

Steuertipps für Menschen mit Behinderung

Netzwerkkabel stecken in einem Serverraum in einem Switch. (Foto: © dpa)
  • Bundesrat

Mindestspeicherung von IP-Adressen gefordert

Staatssekretär Dr. Patrick Rapp
  • UEFA EURO 2024

Rapp informiert sich über Vorbereitungen zur EM

Ministerin Nicole Razavi MdL spricht im Bundesrat
  • Bundesrat

Vorstoß für mehr Wohnraum

Das Polizeiboot „WS 6“ der Wasserschutzpolizei Mannheim
  • Polizei

Jahresstatistik des Kompetenz­zentrums Bootskriminalität

Mühle - Mehl
  • Ernährung

Deutscher Mühlentag am 20. Mai

Euro-Banknoten und -Münzen
  • Steuerschätzung

Nur leicht steigende Steuereinnahmen

von links nach rechts: David Reger, Prof. Dipl.-Ing. Thomas Hundt, Ministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut und Prof. Dr. Katharina Hölzle
  • Künstliche Intelligenz

Land präsentiert „KI-Ökosystem“ in Berlin

Ein selbstfahrendes Auto des Forschungszentrumes Informatik fährt während der Eröffnung des "Testfelds Autonomes Fahren" in Karlsruhe mit zwei Entwicklern autonom im Straßenverkehr. (Foto: © dpa)
  • Wirtschaft

Open-Source-Software für die Automobilwirtschaft

Die Europafahne weht auf dem Dach der Villa Reitzenstein, dem Amtssitz des Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg.
  • Europawahl

Informationen zur Europawahl am 9. Juni

Schüler warten auf ihr Mittagessen, im Vordergrund stehen Teller mit geschnittenem Gemüse. (Foto: dpa)
  • Ernährung

Online-Fachtag zur Kitaverpflegung

Säue schauen durch die Absperrung eines Stalles auf einem Bauernhof. (Bild: © dpa)
  • Landwirtschaft

Kritik am Tierhaltungs­kennzeichnungsgesetz

Ein Feldhase sitzt auf einer Wiese (Bild: © picture alliance/Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa)
  • Tierschutz

Junges Wildtier aufgefunden – Was tun?

Eine Hebamme hört mit einem CTG die Herztöne eines Babys ab.
  • Geburtshilfe

Land verbessert Vergütung für Hebammen

Ein Feuerwehrmann holt während einer Einsatzübung einer Freiwilligen Feuerwehr eine Leiter vom Dach eines Einsatzfahrzeugs.
  • Ehrenamt

Runder Tisch zur Stärkung von Vereinen

Frisches Fleisch, darunter Rehkeule, Rehrücken und Wildschweingulasch liegen in der Auslage einer Metzgerei.
  • Ernährung

„Von Daheim BW“-App um erweitert

Zwei junge Frauen sitzen mit Umzugskartons und Smartphone auf einem Bett in einem Wohnheim.
  • Junges Wohnen

Modernisierung von Wohnheimplätzen

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
  • Wirtschaft

Scholz fordert Erhöhung des Mindestlohns auf 15 Euro

Großübung Fußball EM
  • Sicherheit

Einsatzkräfte bereiten sich auf Fußball-EM 2024 vor

Schmeck den Süden
  • Gastronomie

Weinstube Eißele in Esslingen ausgezeichnet

Eine Frau geht eine Fußgängerbrücke entlang, im Hintergrund ist ein Hotel zu sehen. (Bild: © picture alliance/Marijan Murat/dpa)
  • Tourismus

Weiterhin positive Entwicklung im Tourismus

Smartphone mit der neuen Wilhelma App im Bildschirm, im Hintergrund ein Gewächshaus der Wilhelma
  • Wilhelma

Neue App für den Wilhelma-Besuch