Reformationsjahr

Empfang der Landesregierung zum Reformationsjubiläum

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v.l.n.r.: Erzbischof Stephan Burger, Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Landesbischof Frank Otfried July, Landesbischof Prof. Dr. Jochen Cornelius-Bundschuh und Bischof Gebhard Fürst

Aus Anlass von 500 Jahren Reformation hat die Landesregierung einen Empfang für Vertreterinnen und Vertreter der Kirchen, der Zivilgesellschaft, der Wirtschaft und der Politik veranstaltet.  

„Viel ist in den letzten Jahren über die Reformation und ihre große kirchliche und gesellschaftliche Wirkung gesagt und geschrieben worden. Und trotzdem ist es das Reformationsjubiläum wert, heute noch einmal darauf zu schauen, was wir ihr zu verdanken haben“, so Ministerpräsident Winfried Kretschmann am 31. Oktober 2017 in Stuttgart im Rahmen eines Empfangs aus Anlass von 500 Jahren Reformation. Vertreterinnen und Vertreter der Kirchen, der Zivilgesellschaft, der Wirtschaft und der Politik folgten der Einladung der Landesregierung ins Neue Schloss. 

„Anhand der drei Begriffe Einigkeit, Recht und Freiheit – die uns auch aus unserer Nationalhymne bekannt sind – ist die Bedeutung der Reformation gut festzumachen“, sagte Kretschmann. „Die Reformation erinnerte mit ihrer Rechtfertigungslehre an die fundamentale ,Freiheit des Christenmenschen‘: Der Mensch wird vor Gott nicht gerecht durch seine guten Werke, sondern durch seinen Glauben an Jesus Christus. Ein ungeheuer befreiender Gedanke für viele – bis heute. Denn er macht innerlich frei. Doch wer sich befreit erlebt von der lähmenden Sorge um das Jenseits, der muss Verantwortung übernehmen für sich, für andere, für die Welt. Es ist also eine Freiheit, die in Verantwortung mündet“, so Kretschmann.

Es braucht eine versöhnte Verschiedenheit

„Dies führt mich zum Begriff Recht, denn die Politik steht im Dienste einer solchen existenziellen Erfahrung von Freiheit. In solcher radikaler Individualität und Pluralität kann der Mensch nur Mensch sein, wenn die Politik ihm den Raum der Freiheit garantiert.“ Unsere Einigkeit zuletzt entstehe durch die bedingungslose Anerkennung durch Gott. Sie sei die Quelle einer Menschenwürde, die allen Menschen zukommt, unabhängig von seiner Leistung, seinem Besitz oder seinem Stand, so Kretschmann. „An diese Einigkeit haben uns die Reformatoren erinnert.“ 

Mit der Reformation sei jedoch auch eine weitere konfessionelle Spaltung eingetreten, sagte Kretschmann. „Diese Spaltung ist schmerzlich und prägt das Christentum und die ganze Gesellschaft bis heute. Doch unsere säkulare Gesellschaft braucht ein Christentum, dass sich nicht selber auseinanderdividiert, sondern mit einer Stimme spricht und vereint handelt.“ Unbestritten habe sich in den vergangenen Jahren in der Ökumene viel getan. „Aber wir dürfen uns damit nicht zufrieden geben. Es braucht eine versöhnte Verschiedenheit, eine Zusammenschau der jeweiligen Stärken: die globale Weite der Katholiken, die biblische Tiefe der Protestanten und die spirituelle Höhe der Orthodoxen. Ein solches echtes Miteinander könnte dem Glauben neue Leuchtkraft und den Kirchen mehr Anziehungskraft geben“, so Ministerpräsident Winfried Kretschmann.

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