Professor Dr. Helmut Engler ist am Wochenende im Alter von 89 Jahren verstorben. Er war der erste Wissenschaftsminister von Baden-Württemberg und hatte das Amt 13 Jahre lang inne.
Der neue Ressortzuschnitt, aus dem das Wissenschaftsministerium hervorging, entstand im Mai 1978, als Ministerpräsident Hans Filbinger sein Kabinett umbildete und das Kultusministerium in zwei Ministerien aufteilte. Zuvor war Engler von 1973 bis 1977 Rektor der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, ab 1975 auch Vorsitzender der Landesrektorenkonferenz. Von 1977 bis 1978 war er als Ministerialdirektor im Justizministerium tätig.
Kluger und gelassener Mensch in aufgeregter Zeit an deutschen Hochschulen
Ministerpräsident Winfried Kretschmann bezeichnete Engler als einen klugen und gelassenen Menschen in einer aufgeregten, hitzigen Zeit an deutschen Hochschulen.
Es sei Englers Anliegen gewesen, den Gesprächsfaden zwischen Hochschulen und Politik wieder aufzunehmen, der zuvor durch eine repressive Gesetzgebung, wie etwa die Ermöglichung von Zwangsexmatrikulationen, nahezu abgerissen war. Engler sei stets mehr Wissenschaftler als Politiker gewesen. Ein Abgeordnetenmandat besaß er nicht und strebte es auch nie an. Engler galt als exquisiter Analytiker und Problemlöser, für den die Sache stets im Vordergrund stand.
Die Landesregierung spricht den Angehörigen und allen Trauernden ihr Beileid aus.
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