Breitband

Strukturelle, inhaltliche und finanzielle Stärkung des Breitbandausbaus im Land

Glasfaser-Kabel mit farbigen Einzelsträngen (Foto: © dpa)

„Schnelles Internet ist eine Schlüsseltechnologie für das wirtschaftliche Wachstum. Zugleich gehört eine schnelle Internetverbindung für viele Bürgerinnen und Bürger zur Grundversorgung und stärkt die Attraktivität ihres Wohnortes. Die Landesregierung hat deshalb die Breitbandförderung 2015 nochmals deutlich verstärkt. Mit mehr Geld, mehr Personal und einer neuen Förderrichtlinie wollen wir den Breitbandausbau weiter beschleunigen und die Kommunen substanziell unterstützen“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann im Anschluss an die Ministerratssitzung.

„Das Land Baden-Württemberg bekommt aus dem Kommunalinvestitionsförderungsfonds des Bundes rund 247 Millionen Euro, von denen wir 40 Millionen Euro gezielt in den Breitbandausbau investieren. Zudem erwarten wir weitere Fördermittel aus der am vergangenen Freitag abgeschlossenen Versteigerung der Mobilfunk-Frequenzen. Abhängig von der Höhe der aus dem Versteigerungserlös zu zahlenden Umstellungskosten der bisherigen Frequenznutzer, rechnen wir hier mit weiteren rund 78 Millionen Euro“, sagte Kretschmann.

„Unsere Breitbandinitiative II von 2012 hat im Breitbandausbau schon viel bewegt. Unsere Richtschnur sind Hochgeschwindigkeitsnetze mit 50 MBit/s und mehr – also mit Glasfaser. Statt 700 weiße Flecken in der Grundversorgung gibt es jetzt noch 200. Drei Viertel aller Landkreise sind bereits in kreisweite Netz-Planungen eingestiegen. Damit liegen wir im bundesweiten Vergleich mit an der Spitze bei der Breitbandversorgung“, zog Verbraucherminister Alexander Bonde Bilanz. Grün-Rot habe die Landesfördermittel auf 31,7 Millionen Euro pro Jahr verdreifacht und sieben zusätzliche Stellen für ein Kompetenzzentrum Breitbandausbau geschaffen. „Zu den bereits beschlossenen 31,7 Millionen Euro Breitband-Mitteln kommen jetzt weitere rund 118 Millionen Euro dazu. Damit können wir Kreise, die ihre Netz-Planungen in die Realität umsetzen, mit zusätzlichem Geld unterstützen. Mit dem Kompetenzzentrum Breitband verstärken wir in Kürze gezielt die Beratung der für den Breitbandausbau zuständigen Kommunen. Außerdem stellen wir zusätzliche Ressourcen für die Antragsbearbeitung zur Verfügung. Die Kommunen können dadurch zukünftig noch stärker von der Breitbandförderung des Landes profitieren. Das Land hat also viele Möglichkeiten zur Unterstützung geschaffen. Jetzt sollten sie genutzt werden – auch von Kommunen, die Ausbaubedarf haben und bisher noch nicht aktiv geworden sind“, so Bonde.

Schwerpunkt weiterhin beim Aufbau kommunaler Netze

Derzeit liegt die fortgeschriebene Breitbandförderrichtlinie zur Genehmigung durch die EU in Brüssel. „Wir haben zum einen die Fördersätze angehoben und damit an heutige Gegebenheiten angepasst. Zum anderen haben wir neue Fördermöglichkeiten geschaffen, um vorhandene Infrastrukturen mit zu nutzen – zum Beispiel durch die Pacht von Leitungen oder die Nutzung von Infrastrukturen der Bahn. Damit leisten wir einen Beitrag zu Kosteneinsparungen und ermöglichen Synergien. Das steht auch im Einklang mit den Vorgaben der Kostensenkungsrichtlinie der EU“, sagte Bonde. Weitere Neuerungen betreffen Vereinfachungen im Verwaltungsverfahren zur Entlastung der Kommunen. „Der Schwerpunkt der Landesförderung liegt weiterhin auf der Förderung kommunaler Breitbandnetze, die auch den zukünftigen Bedarf nach steigenden Datenübertragungsraten erfüllen können. Damit sind die Gelder langfristig gut angelegt“, so Bonde.

Weitere Informationen

Das EU-Wettbewerbsrecht setzt einen strengen Rahmen für staatliche Beihilfen. Die Landesregierung unterstützt mit der Breitbandinitiative II die für den Breitbandausbau zuständigen Kommunen, um in einem teilweise schwierigen Marktumfeld den flächendeckenden Netzausbau zu forcieren. Hierfür hat die Landesregierung im Doppelhaushalt 2015/16 jährlich 31,7 Millionen Euro für die Förderung des Breitbandausbaus vorgesehen.

Die wichtigsten Punkte der Breitbandförderung des Landes:

  • Breitbandinitiative II: Grün-Rot hat 2012 mit der Breitbandinitiative II den Ausbau von schnellem Internet neu aufgestellt und dabei eine bundesweite Vorreiterrolle übernommen: kommunale Hoch- und Höchstgeschwindigkeitsnetze als Standard (50 MBit/s und mehr), Förderung landkreisweiter Netz-Planungen, höhere Fördersätze für die einzelnen Module insbesondere bei Investitionen in zukunftsfähige Infrastrukturen (wie Leerrohrverlegung), Zuschläge für interkommunale Planungen. Ziel ist es, die Kommunen und Landkreise dabei zu unterstützen, stufenweise Kabelschutzrohre und Glasfaserkabel zu verlegen, um die Zukunftstechnik Glasfaser schon heute möglichst nahe bis zum Endnutzer zu bringen. Auch alternative Verlegetechniken wie beispielsweise im Abwasserkanal werden gefördert.
  • Fördermittel: Grün-Rot hat im Doppelhaushalt 2015/16 die Mittel für den Breitbandausbau auf 31,7 Millionen Euro pro Jahr verdreifacht. Dazu kommen weitere 40 Millionen Euro aus dem Kommunalinvestitionsförderungsfonds des Bundes. Zusätzliche rund 78 Millionen Euro erwartet das Land aus der am vergangenen Freitag abgeschlossenen Versteigerung der Mobilfunk-Frequenzen. Schon bisher hat das Land jedes förderfähige Projekt finanziert – für den jetzt anlaufenden kreisweiten Ausbau der Netze ist jedoch zusätzliches Geld notwendig.
  • Personal: Grün-Rot hat im Doppelhaushalt 2015/16 sieben neue Stellen für ein neues Kompetenzzentrum Breitbandausbau vorgesehen. Das zusätzliche Personal ermöglicht es, die Kommunen und Landkreise noch besser zu beraten und Anträge schneller zu bearbeiten. Das Kompetenzzentrum wird am Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung angesiedelt sein.
  • Neue Richtlinie: Die neue Förderrichtlinie, die derzeit bei der EU zur endgültigen Genehmigung vorliegt, wird zusätzliche neue Fördermöglichkeiten schaffen. Dazu gehören die Pacht von Leitungen oder die Nutzung von Infrastrukturen der Bahn. Durch die Mitnutzung vorhandener Infrastrukturen lässt sich nicht nur der Ausbau beschleunigen, es lassen sich zusätzlich Kosten einsparen – ganz im Sinne der EU-Vorgaben.

Baden-Württemberg liegt bei der Breitbandversorgung bundesweit mit an der Spitze. Wie eine aktuelle Studie zeigt, waren es 2012 vor Start der Breitbandinitiative II noch 700 Gemeinden mit weißen Flecken in der Internet-Grundversorgung - und 2014 nur noch etwa 200 Ortsteile. Nach Angaben des TÜV Rheinland haben 99 Prozent der Haushalte Baden-Württembergs eine Grundversorgung von mindestens 2 Megabit pro Sekunde. Knapp 70 Prozent der Haushalte haben die Möglichkeit, Hochgeschwindigkeitsnetze mit 50 Megabit pro Sekunde oder mehr zu nutzen.

Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Breitbandausbau

Clearingstelle BW

Weitere Meldungen

Gruppenbild mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann (vorne, Mitte) und den Ordensprätendentinnen und Ordensprätendenten
  • Auszeichnung

Verdienstorden des Landes an 22 verdiente Persönlichkeiten

Ein Rettungswagen fährt mit Blaulicht. (Foto: © dpa)
  • Rettungsdienst

Neufassung des Rettungsdienstgesetzes auf den Weg gebracht

Zwei Polizeibeamte bei einer Streife.
  • Sicherheit

Positive Bilanz beim siebten länderübergreifenden Sicherheitstag

Deutscher Pavillon auf der Kunstbiennale Venedig 2024
  • Kunst und Kultur

Deutscher Pavillon auf der Biennale Venedig eröffnet

Euro-Banknoten und -Münzen
  • Haushalt

Rechtsgutachten zur Haushaltspraxis im Land

Breisgau-S-Bahn im Landesdesign (bwegt)
  • Schienenverkehr

Zuverlässigkeit auf der Breisgau-S-Bahn wird verbessert

Ein älteres Paar wandert bei Sonnenschein auf einem Feldweg bei Fellbach zwischen zwei Rapsfeldern hindurch. (Bild: Christoph Schmidt / dpa)
  • Ländlicher Raum

Land fördert Erneuerung ländlicher Wege

Schweine
  • Tierhaltung

Nachhaltige und regionale Selbstversorgung mit Schweinefleisch

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 16. April 2024

Zwei junge Frauen zeigen auf den Monitor und diskutieren gemeinsam über die Präsentation am Computer.
  • Fachkräfte

Landesregierung startet Fachkräfteinitiative

Autos fahren in Stuttgart (Foto: © dpa)
  • Verkehr

Statt Fahrverbote wirksame Maßnahmen für weniger CO2-Ausstoß

In einer braunen Biomülltonne liegen Lebensmittel.
  • Ernährung

Gemeinsam gegen Lebensmittelverschwendung

Porträtbild von Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
  • Wirtschaft

Reise mit Handwerksdelegation nach Polen

Polizist des Polizeipräsidiums Freiburg auf Streife.
  • Sicherheit

Aktionstag zur Bekämpfung von Straftaten im öffentlichen Raum

Mit einem digitalen Lasergeschwindigkeitsmessgerät wird der Verkehr auf der Autobahn A5 bei Müllheim überwacht. (Foto: dpa)
  • Verkehrssicherheit

Europaweiter Speedmarathon

Gruppenfoto im Freien vor Hospitalhof in Stuttgart: Teilnehmende der 67. Konferenz der Beauftragten von Bund und Ländern für die Belange von Menschen mit Behinderungen
  • Menschen mit Behinderungen

67. Treffen der Behindertenbeauftragten von Bund und Ländern

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (links) und der lombardische Staatssekretär für internationale Angelegenheiten Raffaele Cattaneo (rechts)
  • Europa

Land übergibt Präsidentschaft der „Vier Motoren für Europa“

Das beschauliche Dorf Hiltensweiler, ein Teilort von Tettnang, wird von der Abendsonne angestrahlt. Im Hintergrund sind der Bodensee und die Alpen zu sehen.
  • Förderung

Beteiligungsverfahren zur Gestaltung des EFRE nach 2027

Ein Traktor mäht  in Stuttgart eine Wiese, im Hintergrund sieht man den Fernsehturm. (Bild: dpa)
  • Landwirtschaft

Zeitnahe Zahlung ausstehen­der Fördergelder für Landwirte

Polizisten im Gespräch
  • Sicherheit

Sicherheitsbericht 2023 vorgestellt

Ein Stempel mit der Aufschrift "Bürokratie" liegt auf Papieren.
  • Wirtschaft

Nachbesserungen bei Büro­kratieentlastung gefordert

Ländlicher Raum
  • Ländlicher Raum

Abschluss von „CREATE FOR CULTURE“

Im Energiepark Mainz ist der verdichtete grüne Wasserstoff aus einem Elektrolyseur in Tanks gelagert.
  • Wasserstoff

Ausgestaltung des Wasserstoffkernnetzes

Netzwerkkabel stecken in einem Serverraum in einem Switch. (Foto: © dpa)
  • Justiz

Gentges kritisiert Einigung zur Datenspeicherung

Hand mit Smartphone in der Hand, auf dem Bildschirm sieht man die App TikTok, im Hintergrund ist das Neue Schloss Stuttgart zu sehen
  • Soziale Medien

Finanzministerium startet TikTok-Kanal

// //