„Rachel Dror kann auf ein großartiges Lebenswerk zurückblicken. Ihr langjähriges Engagement für die christlich-jüdische Zusammenarbeit und den Austausch zwischen den Religionen ist herausragend“, sagte die Ministerin im Staatsministerium Silke Krebs anlässlich der Überreichung des Verdienstordens des Landes Baden-Württemberg in Stuttgart. „Seit 50 Jahren beteiligt sich Frau Dror aktiv an der Arbeit der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württembergs. Durch ihr hohes Maß an Einsatzbereitschaft trägt sie seitdem viel zur Verständigung zwischen den Religionen bei und vermittelt jüngeren Generationen bis heute anschaulich und lebhaft die Besonderheiten des Judentums“, betonte die Ministerin im Rahmen des feierlichen Empfangs in der Villa Reitzenstein.
Die persönliche Auszeichnung des Ministerpräsidenten sei eine Würdigung der außergewöhnlichen Leistung von Rachel Dror. Ministerin Krebs betonte: „Frau Dror gehört zu den 40 Prozent unserer Bevölkerung, die sich ehrenamtlich für ihre Mitmenschen und unsere Gesellschaft einsetzen. Sie ist ein Vorbild in unserer Gesellschaft.“ Trotz ihrer schweren Vergangenheit und persönlichen Erfahrungen gehe sie immer offen auf die Menschen zu und eröffne so gerade Jugendlichen einen Zugang zur deutsch-jüdischen Geschichte. „Sie halten die Erinnerung an dieses dunkle Kapitel deutscher Geschichte wach und sensibilisieren die Menschen für diese Thematik“, erklärte Krebs.
Dabei sei es Rachel Dror ein besonderes Anliegen, das Verständnis füreinander zu stärken und eine Gesellschaft zu prägen, die von Offenheit und Dialogfähigkeit gekennzeichnet sei. „Bis heute führt Frau Dror in ihrem wohlverdienten Ruhestand Besuchergruppen in der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württembergs. In Vorträgen, auf Veranstaltung und in persönlichen Gesprächen bringen Sie den Menschen das Judentum näher und sprechen offen über die Zeit der Judenverfolgung in Deutschland“, sagte die Ministerin.
Unter anderem beteilige sich Rachel Dror am interreligiösen Dialog der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit und arbeite mit der Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg zusammen. Rachel Dror initiierte und begleitete zahlreiche christlich-jüdische und deutsch-israelitische Projekte. Sie beteiligte sich zudem am Aufbau zahlreicher Netzwerke, beispielsweise dem Austauschprogramm für Lehrerinnen und Lehrer aus Baden-Württemberg. Darüber hinaus zeichne Rachel Dror verantwortlich für die Erstellung verschiedener pädagogisch-didaktischer Materialien für den Schulunterricht. „Mit Ihrem Engagement trägt Rachel Dror in hohem Maße zur interreligiösen Bildung in Baden-Württemberg bei“, unterstrich Krebs.