„Es ist eine große Ehre und ein Zeichen hoher Wertschätzung, dass Baden-Württemberg in dieser Woche gleich zwei so hochrangige Staatsgäste zu Besuch haben wird. Wir freuen uns sehr auf die Begegnungen und den Austausch mit unseren Gästen“, sagten Ministerpräsident Winfried Kretschmann und die Ministerin für Integration Bilkay Öney in Stuttgart. Der Präsident der Republik Türkei Abdullah Gül kommt am 21. September nach Baden-Württemberg. Am kommenden Wochenende besucht Papst Benedikt XVI. das Land.
Türkischer Staatspräsident Gül in Stuttgart
Der Besuch von Präsident Abdullah Gül und seiner Frau Hayrünnisa Gül in Baden-Württemberg führt die Gäste nach Stuttgart. Nach dem Empfang am Flughafen durch Ministerpräsident Kretschmann, seine Frau Gerlinde Kretschmann und weitere Vertreter des Landes wird sich der Staatspräsident im Neuen Schloss in das Gästebuch des Landes Baden-Württemberg eintragen. Auf dem Plan stehen zudem ein Empfang des Stuttgarter Oberbürgermeisters Wolfgang Schuster und des Generalkonsuls der Republik Türkei, Mustafa Türker Ari, im Stuttgarter Rathaus sowie ein Besuch des Zentrums für Sonnenenergie und Wasserstoffforschung in Stuttgart-Vaihingen. Dort werden Staatspräsident Gül und Ministerpräsident Kretschmann eine Fahrt mit einem mit regenerativem Methan betankten Erdgasfahrzeug unternehmen.
Der türkische Staatspräsident sei ein besonderer Gast, da die Türkei für hunderttausende Baden-Württemberger Herkunftsland sei. Kretschmann: „In Baden-Württemberg sind fast ein Fünftel der in Deutschland lebenden türkischen Staatsangehörigen zu Hause. Grund genug, dass die Landesregierung eine wichtige Rolle dabei spielen will, für mehr Offenheit beim EU-Beitritt der Türkei zu werben. Wir wollen glaubwürdige und ernsthafte Verhandlungen mit dem Ziel der Vollmitgliedschaft und bis dahin eine enge Anbindung der Türkei an die EU. Das ist die klare Position der Landesregierung. Die von der Bundesregierung favorisierte ‚privilegierte Partnerschaft‘ ist keine Alternative.“
Zudem komme der wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Zusammenarbeit mit der Türkei steigende Bedeutung zu. „Unsere Länder sind durch historische, wirtschaftliche und wissenschaftliche Bande miteinander verbunden. Aber vor allem verbinden uns die Menschen, die aus der Türkei gekommen sind und am Erfolg, dem Wohlstand und auch der Vielfalt von Baden-Württemberg mitgewirkt haben. Eine halbe Million Menschen in unserem Land haben türkische Wurzeln. Längst gehören sie allen Bereichen unserer Gesellschaft an, darunter auch unserer Regierung. Unser Land und unsere Gesellschaft sind vielfältig geworden, auch durch die Zuwanderung aus der Türkei“, so Ministerpräsident Kretschmann. Ministerin Öney sagte: „Die deutsch-türkische Freundschaft hat eine lange Tradition. Beide Staaten sind auch künftig auf einen guten Dialog angewiesen.“
Papst in Freiburg
Im Rahmen seiner Deutschlandreise besucht dann am 24. und 25. September Papst Benedikt XVI. Baden-Württemberg. Nach Stationen in Berlin, Erfurt und Etzelsbach wird Papst Benedikt XVI. am Wochenende in Freiburg erwartet. Der Besuch Seiner Heiligkeit sei ein besonderer Tag für die Katholiken in Baden-Württemberg, die sich auf den Besuch freuen und Inspiration und Stärkung im Glauben erwarten würden, erklärte der Ministerpräsident. „Es ist aber auch ein denkwürdiger Tag für das Land Baden-Württemberg als Ganzes, Seine Heiligkeit Papst Benedikt XVI. als den höchsten Würdenträger einer Weltreligion in unserem Land willkommen heißen zu dürfen. Das Wort des Papstes hat Gewicht in der Welt. Ich erhoffe mir von seinem Besuch viele öffnende und interessante Gespräche“, so Kretschmann weiter. Papst Benedikt XVI. sei sehr an ökologischen Fragen interessiert, deshalb werde auch die Bewahrung der Schöpfung eine Rolle in den Gesprächen spielen. Für Ministerin Öney sind die Kirchen ein wichtiger Partner in der Integrationsarbeit: „Sie leisten einen wertvollen Beitrag, für den ich dankbar bin.“
Bei seinem Besuch in Freiburg wird Papst Benedikt XVI. unter anderem das Freiburger Münster besuchen und eine Messe auf dem Gelände des Freiburger Flugplatzes feiern. Außerdem sind Gespräche mit Bundespräsident Christian Wulff und Ministerpräsident Winfried Kretschmann sowie der Eintrag in das Gästebuch des Landes geplant. „Für Seine Heiligkeit Papst Benedikt XVI. ist dieser Besuch auch eine Reise in die Vergangenheit. Schließlich war er jahrelang in Tübingen zu Hause. Wir hoffen, dass sich der Papst in Baden-Württemberg wohlfühlen wird“, sagte Kretschmann.
Dialog der Kulturen und Religionen
Die anstehenden Staatsbesuche seien eine ganz hervorragende Möglichkeit des Austausches, so der Ministerpräsident und die Integrationsministerin: „Aus staatlicher Sicht begrüßen wir jede Form des Dialoges der Kulturen und Religionen untereinander und unterstützen ihn, wo es nur möglich ist. Man muss nicht immer einer Meinung sein, um fruchtbar miteinander ins Gespräch zu kommen.“
Quelle:
Staatsministerium Baden-Württemberg