Neujahrsansprache

„Wir können Großes leisten“

Ministerpräsident Winfried Kretschmann blickt in seiner Neujahrsansprache mit Zuversicht auf das vor uns liegende Jahr. Baden-Württemberg sei wirtschaftlich spitze, führend bei Innovation und Forschung, noch nie hätten so viele Menschen eine Arbeit gehabt wie heute.

„Unsere Bürgerschaft in Baden-Württemberg hält zusammen. Den Menschen ist es wichtig, was in ihrem Land und in ihrer Gemeinde passiert. Weil wir so ein starkes Land sind, können wir Großes leisten und mit Zuversicht und baden-württembergischem Selbstvertrauen ins neue Jahr blicken”, so Kretschmann.

Der Ministerpräsident dankt den vielen haupt- und ehrenamtlichen Helfern bei der Flüchtlingsunterbringung. Er sei dankbar, dass man es gemeinsam geschafft habe, über 100.000 Geflüchtete anständig aufzunehmen. Eine weitere Herausforderung sei der Klimawandel. Baden-Württemberg solle zur führenden Klimaschutz- und Energieregion werden, sagt der Ministerpräsident.

Die Neujahrsansprache im Wortlaut:

„Meine sehr geehrten Damen und Herren, liebe Landsleute,

in diesen Tagen, in denen so viele Menschen aus aller Welt bei uns Schutz vor Krieg und Verfolgung suchen, denke ich an meine Kindheit zurück. Meine Eltern wurden aus ihrer Heimat in Ostpreußen vertrieben. Dabei starb mein älterer Bruder als Säugling. Nach Flucht und Internierung in Dänemark kamen sie hier nach Baden-Württemberg.

Wie schon viele andere Vertriebene und Flüchtlinge in der Geschichte unseres Landes wurde auch meine Familie gut aufgenommen. Meine jüngere Schwester und ich wurden hier geboren. Wie viele andere krempelte die Familie die Ärmel hoch und trug zum Wiederaufbau und zum Wirtschaftswunder bei. Aufgenommen und akzeptiert zu werden: diese Erfahrung hat mich geprägt. So bin ich meiner Heimat dankbar verbunden.

Das vergangene Jahr war auch gekennzeichnet durch fürchterliche Terroranschläge in aller Welt und in Europa. Wir müssen und werden alles dagegen tun, was wir können.

Und auch die Ankunft so vieler Flüchtlinge hat uns bewegt. Viele fragen sich: Können wir so viele Fremde bei uns aufnehmen? Werden sie sich bei uns integrieren? Dies sind Fragen, die Antworten verlangen und Anstrengung bedeuten.

Ich bin dankbar, dass es uns in Baden-Württemberg gelang, weit über 100.000 Geflüchtete anständig aufzunehmen. Das ist unsere humanitäre Verpflichtung, die wir auf Dauer nur mit europäischer Solidarität erfüllen können.

Vor allem muss die Politik die Fluchtursachen vor Ort bekämpfen. Damit haben wir schon begonnen: Baden-Württemberg kooperiert künftig mit der Provinz Dohuk im Irak. Mit unserer Hilfe sollen die Menschen im eigenen Land besser leben und besser ausgebildet werden.

Um die Flüchtlinge kümmern sich Nachbarn, Helferkreise, Kirchengemeinden, Vereine, Feuerwehren, Rettungsdienste, THW und auch die Bundeswehr. Diese Hilfsbereitschaft ist für mich, was wirklich zählt und bleibt. Sie ist der Schnellstart in eine künftige Integration.

Meine Damen und Herren,

auch der Klimawandel fordert uns heraus. Deswegen wollen wir Baden-Württemberg zur führenden Energie- und Klimaschutzregion machen. Schon vor der Pariser Gipfelkonferenz haben wir zusammen mit Kalifornien 120 Regionen mit über 700 Millionen Menschen zu einem Globalen Klimaschutzbündnis versammelt. In Paris wurde dann in unserem Sinne ein Klimavertrag gegen die globale Erderwärmung verabschiedet. Jetzt kann sich die Klimapolitik weltweit zum Besseren wenden.

Wir haben die besten Voraussetzungen, unsere anstehenden Aufgaben zu erledigen: Unser Land ist bundesweit Spitzenreiter beim nachhaltigen Wirtschaftswachstum, wir sind die Innovationsregion in Europa und investieren stark in Bildung und Forschung. In Baden-Württemberg hatten noch nie so viele Menschen eine Arbeit wie heute. Unser Landeshaushalt ist solide aufgestellt.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

wir leben in einem stabilen und sicheren Rechtsstaat, in einem wohlgeordneten Gemeinwesen. Sich an unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung zu orientieren, erwarten wir auch von denen, die zu uns kommen, wie von allen anderen auch.

Unsere Bürgerschaft in Baden-Württemberg hält zusammen. Den Menschen ist es wichtig, was in ihrem Land und in ihrer Gemeinde passiert. Weil wir so ein starkes Land sind, können wir Großes leisten und mit Zuversicht und baden-württembergischem Selbstvertrauen ins neue Jahr blicken.

Ihnen und Ihren Familien wünsche ich Gesundheit, Erfolg und ein friedliches neues Jahr 2016.”

Hinweis: Die Neujahrsansprache des Ministerpräsidenten wird an Silvester um 19.55 Uhr im SWR Fernsehen ausgestrahlt.

Weitere Meldungen

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 16. April 2024

Zwei junge Frauen zeigen auf den Monitor und diskutieren gemeinsam über die Präsentation am Computer.
  • Fachkräfte

Landesregierung startet Fachkräfteinitiative

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (links) und der lombardische Staatssekretär für internationale Angelegenheiten Raffaele Cattaneo (rechts)
  • Europa

Land übergibt Präsidentschaft der „Vier Motoren für Europa“

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 9. April 2024

Außenansicht des Klinikums Ludwigsburg mit fliegendem Hubschrauber
  • Gesundheit

248 Millionen Euro für Krankenhäuser

Ministerpräsident Winfried Kretschmann
  • Kreisbesuch

Kretschmann besucht Landkreis Böblingen

Flaggen vor dem Gebäude des Innenministeriums: NATO, Deutschland und Baden-Württemberg
  • Sicherheit

75 Jahre NATO

Ein Windrad ist auf der Holzschlägermatte bei Freiburg zu sehen.
  • Bürokratieabbau

Erste Erfahrungen mit Praxis-Check zur Windkraft

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (links) und der neue Regierungspräsident des Regierungsbezirks Freiburg, Carsten Gabbert (rechts)
  • Verwaltung

Neuer Freiburger Regierungspräsident

Eine Mitarbeiterin der Firma Lütze fertigt Bauteile für elektronische Steuerungen für Schienenfahrzeuge.
  • Wirtschaft

Wichtiger Impuls für die Wirtschaft

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 19. März 2024

Blick auf die Weinberge und Baden-Baden
  • Ländlicher Raum

Impulse für einen zukunfts­fähigen ländlichen Raum

Carsten Gabbert
  • Verwaltung

Neuer Regierungspräsident in Freiburg

Fähnchen der Europäischen Union und der Schweiz stehen im Nationalratssaal in Bern
  • Europa

Verhandlungen zwischen der Schweiz und der EU

Blick in die Stuttgarter Wagenhallen beim Leadership-Gipfel 2024
  • Verwaltung

Transformation braucht Leadership

Diskussionsrunde beim 13. Energiepolitischen Gespräch
  • Energie

Schnellerer Ausbau der Erneuer­baren Energien und Stromnetze

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 12. März 2024

Ein E-Lkw steht an einer Ladesäule
  • Elektromobilität

Studie zum Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Lkw

Horst Hippler
  • Hochschulen

Erster KIT-Präsident Horst Hippler gestorben

Paneldiskussion beim neunten Donausalon
  • Europa

EU-Erweiterung im Fokus des neunten Donausalons

Ein Feldweg schlängelt sich durch eine hügelige Landschaft mit Feldern. Oben links im Bild ist das Logo des Strategiedialogs Landwirtschaft zu sehen.
  • Landwirtschaft

Arbeitsgruppen beim Strategiedialog Landwirtschaft

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 5. März 2024

Kleine grüne Pflanze auf rissigem, trockenem Boden.
  • Klimawandel

Land verstärkt Einsatz für Klimaschutz

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 27. Februar 2024

Ministerpräsident Winfried Kretschmann bei seiner Videobotschaft anlässlich des zweiten Jahrestags des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine.
  • Ukraine-Krieg

„Wir stehen fest an Ihrer Seite“

// //