Anlässlich des Besuchs des französischen Präsidenten Nikolas Sarkozy im elsässischen Kernkraftwerk Fessenheim unterstrich Ministerpräsident Winfried Kretschmann die Forderung der baden-württembergischen Landesregierung nach einer raschen Abschaltung des grenznahen Kernkraftwerks. „Präsident Sarkozy besucht mit Fessenheim ein Atomkraftwerk, das so schnell wie möglich abgeschaltet werden sollte“, so Kretschmann. Erst kürzlich hatte die französische Atomaufsichtsbehörde ASN der Anlage im Rahmen des französischen Stresstests erheblichen Nachrüstbedarf verordnet. Es sei deshalb nicht nachvollziehbar, warum die französischen Nachbarn bislang an einem Weiterbetrieb festhalten wollten.
Ministerpräsident Kretschmann hatte sich in den vergangenen Monaten immer wieder für eine endgültige Abschaltung der Anlage eingesetzt. So etwa bei seinen Antrittsgesprächen in der französischen Hauptstadt Paris ebenso wie in einem Schreiben an Bundeskanzlerin Angela Merkel, in dem er die Bundesregierung auffordert, sich ebenfalls für die Sicherheit der Menschen am Oberrhein einzusetzen.
„Die Menschen entlang des Oberrheins sind zu Recht besorgt, dass ein Altmeiler wie Fessenheim mit Sicherheitsdefiziten direkt vor der eigenen Haustür betrieben wird“, erklärte Kretschmann weiter. Die Ereignisse der Atomkatastrophe in Fukushima zeigten deutlich, welches Ausmaß die Folgen eines Reaktorunfalls auf die Bevölkerung in der Umgebung eines Kernkraftwerks haben können und zwar ungeachtet von Landesgrenzen.
Unterstützung findet die Landesregierung dabei auch durch zahlreiche Resolutionen baden-württembergischer Kommunen im Umfeld Fessenheims, in denen sie sich entschieden für eine sofortige Abschaltung des Kernkraftwerks aussprechen.
Quelle:
Staatsministerium Baden-Württemberg