Menschenrechte

Keine Relativierung der Todesstrafe

Als weithin sichtbares Zeichen gegen die Todesstrafe erleuchtet die Villa Reitzenstein, der Regierungssitz des Ministerpräsidenten, violett.

Bei einer gemeinsamen Gedenkveranstaltung anlässlich des Internationalen Aktionstages „Städte für das Leben – Städte gegen die Todesstrafe“ haben Landesregierung und Landeshauptstadt an die Opfer erinnert. Als Zeichen der Solidarität erstrahlte die Villa Reitzenstein in violettem Licht.

„Es gibt keine Gerechtigkeit durch die Todesstrafe und keine Argumente, die es rechtfertigen, menschliches Leben gewaltsam auszulöschen. Dennoch werden weltweit jedes Jahr tausende Todesurteile vollstreckt und mancherorts gar über eine Wiedereinführung von Hinrichtungen nachgedacht. Diese bittere Erkenntnis darf uns nicht ruhen lassen in unserem Einsatz, ein sichtbares Zeichen für Frieden und Gerechtigkeit zu setzen“, sagte Staatsminister Klaus-Peter Murawski bei der gemeinsamen Gedenkveranstaltung von Landesregierung und Landeshauptstadt.

Anlass war der Internationale Aktionstag „Städte für das Leben – Städte gegen die Todesstrafe“. „Es ist der Landesregierung ein Anliegen, gemeinsam mit der Stadt Stuttgart und zahlreichen Städten und Institutionen weltweit der Opfer der Todesstrafe zu gedenken und an die Vernunft und ein friedvolles Miteinander zu appellieren“, betonte der Staatsminister.

Keine Rechtfertigung für Auslöschen menschlichen Lebens

Die Vertreterin der Stadt Stuttgart, Bezirksvorsteherin Veronika Kienzle, sagte: „Die Menschenwürde, der ganze Mensch als Individuum wird durch die Todesstrafe ausgelöscht. Wir müssen Eintreten für die Abschaffung der Todesstrafe und müssen alles tun, um die Würde von Menschen auch im Alltag zu wahren. Das zu bedenken, unseren Alltag, unsere politischen Aktivitäten an einem Menschenbild der Würde auszurichten, das ist der Sinn unserer Versammlung heute Abend.“

Dr. Richard Rudisile von der Stuttgarter Gruppe der Gemeinschaft Sant’Egidio nahm Bezug auf den Ort der Veranstaltung, den Regierungssitz Villa Reitzenstein, und erwähnte die früher dort tätig gewesenen Staats- beziehungsweise Ministerpräsidenten Eugen Bolz und Gebhard Müller: „Müller hat die Hinrichtung von Eugen Bolz als Widerstandskämpfer aufs Schärfste kritisiert, aber die letzte Hinrichtung eines zum Tod verurteilten Mörders kurz vor Schaffung des Grundgesetzes nicht verhindert, weil er die Todesstrafe in diesem Fall für legitim hielt. Unsere Folgerung daraus kann nur lauten: Das Nein zur Todesstrafe muss unbedingt sein; es verträgt keine Relativierung.“

Als Zeichen der Solidarität erstrahlte der Sitz der Landesregierung, die Villa Reitzenstein, bis Mitternacht in violettem Licht.

Weitere Informationen

Die Gemeinschaft Sant’Egidio ist eine christliche Laienbewegung mit über 70.000 Mitgliedern in 74 Ländern. Sie setzt sich für Frieden und Gerechtigkeit ein. Der Internationale Aktionstag „Städte für das Leben – Städte gegen die Todesstrafe” findet jährlich am 30. November statt. Das Datum erinnert an den 30. November 1786, als durch das Großherzogtum Toskana Folter und Todesstrafe zum ersten Mal abgeschafft wurde. Seit Beginn der Kampagne wurden in über 100 Ländern Veranstaltungen zur Sensibilisierung der Zivilgesellschaft für dieses Thema durchgeführt. In Deutschland haben sich bislang fast 200 Städte beteiligt. Stadt Stuttgart und Staatsministerium beteiligen sich regelmäßig mit einer gemeinsamen Gedenkveranstaltung an der Aktion, die abwechselnd in der Stuttgarter Innenstadt oder am Sitz der Landesregierung, der Villa Reitzenstein, stattfindet.

Mediathek: Bilder der beleuchteten Villa Reitzenstein

Weitere Meldungen

Ein Windrad ist auf der Holzschlägermatte bei Freiburg zu sehen.
  • Bürokratieabbau

Erste Erfahrungen mit Praxis-Check zur Windkraft

Eine Besucherin der Ausstellung mit dem Titel: „Kunst & Textil“ sieht sich am 20. März 2014 in der Staatsgalerie in Stuttgart die Skulptur „Foud Farie“ aus dem Jahr 2011 von Yinka Shonibare an.
  • Kunst und Kultur

Acht Kunststipendien für die Cité internationale des arts

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (links) und der neue Regierungspräsident des Regierungsbezirks Freiburg, Carsten Gabbert (rechts)
  • Verwaltung

Neuer Freiburger Regierungspräsident

Eine Mitarbeiterin der Firma Lütze fertigt Bauteile für elektronische Steuerungen für Schienenfahrzeuge.
  • Wirtschaft

Wichtiger Impuls für die Wirtschaft

Portrait Lucas DeRungs
  • Kunst und Kultur

Jazz-Preis 2024 für Lukas DeRungs

Das beschauliche Dorf Hiltensweiler, ein Teilort von Tettnang, wird von der Abendsonne angestrahlt. Im Hintergrund sind der Bodensee und die Alpen zu sehen.
  • Ländlicher Raum

Studie zur Kultur- und Kreativwirtschaft

Stadtgarten in Gerabronn
  • Städtebau

Stadtmitte in Gerabronn erfolgreich erneuert

Menschliche Schatten bei einer Performance auf einer Bühne
  • Kunst und Kultur

Land fördert sechs Projekte an Privattheatern

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 19. März 2024

Blick auf die Weinberge und Baden-Baden
  • Ländlicher Raum

Impulse für einen zukunfts­fähigen ländlichen Raum

Carsten Gabbert
  • Verwaltung

Neuer Regierungspräsident in Freiburg

Fähnchen der Europäischen Union und der Schweiz stehen im Nationalratssaal in Bern
  • Europa

Verhandlungen zwischen der Schweiz und der EU

Keltenmuseums in Hochdorf/Enz
  • Kultur

Keltenmuseum in Hochdorf/Enz wiedereröffnet

Hebel-Preisträger 2024: Pierre Kretz
  • Kunst und Kultur

Johann-Peter-Hebel-Preis für Pierre Kretz

Diskussionsrunde beim 13. Energiepolitischen Gespräch
  • Energie

Schnellerer Ausbau der Erneuer­baren Energien und Stromnetze

Zisterzienserkloster Maulbronn
  • Welterbe

Land fördert Welterbestätten mit 1,4 Millionen Euro pro Jahr

Symbolbild: Eine Studentin liegt bei schönem Wetter auf einer Wiese und liest ein Buch. (Bild: Mohssen Assanimoghaddam / dpa)
  • Kulturerbe im Osten

Russlanddeutscher Kulturpreis 2024 ausgeschrieben

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 12. März 2024

Ein E-Lkw steht an einer Ladesäule
  • Elektromobilität

Studie zum Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Lkw

Horst Hippler
  • Hochschulen

Erster KIT-Präsident Horst Hippler gestorben

Paneldiskussion beim neunten Donausalon
  • Europa

EU-Erweiterung im Fokus des neunten Donausalons

Das Kunstgebäude am Schloßplatz in Stuttgart (Quelle: dpa)
  • Kunst und Kultur

Wiedereröffnung des Kunstgebäudes Stuttgart

Ein Feldweg schlängelt sich durch eine hügelige Landschaft mit Feldern. Oben links im Bild ist das Logo des Strategiedialogs Landwirtschaft zu sehen.
  • Landwirtschaft

Arbeitsgruppen beim Strategiedialog Landwirtschaft

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 5. März 2024

Kleine grüne Pflanze auf rissigem, trockenem Boden.
  • Klimawandel

Land verstärkt Einsatz für Klimaschutz

Link dieser Seite:

https://stm.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/keine-relativierung-der-todesstrafe
// //