Wildtiere

Erster Wildtierbericht veröffentlicht

Luchs (Foto: © dpa)

Jagd und Wildtiere haben in Baden-Württemberg eine lange Tradition und eine hohe kulturelle Bedeutung. Auskunft über 46 Wildtierarten sowie einen Rundumblick zu Wildlebensräumen oder der Wildtierforschung liefert der erste Wildtierbericht des Landes.

Der Wildtierbericht 2018 ist ein umfangreiches Nachschlagewerk zu Wildtieren und der Jagd in Baden-Württemberg. Er gibt umfassend Auskunft über den Zustand und die Entwicklung von 46 Wildtierarten sowie einen Rundumblick zu Wildlebensräumen, der Wildtierforschung und dem Wildtiermonitoring im Land. Peter Hauk, Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, stellte den Bericht im Ministerrat vor.

Wichtige Handlungsempfehlungen im Umgang mit Wildtieren

„Mit dem heute im Ministerrat vorgestellten Wildtierbericht 2018 haben wir die Bestandssituation und deren Entwicklung von 46 in Baden-Württemberg vorkommenden Wildtierarten fundiert zusammengefasst. Der Wildtierbericht liefert uns wichtige Handlungsempfehlungen für die Zukunft. Für den Umgang mit den bisherigen Problemarten Wolf, Biber und Kormoran haben wir gute Kompromisse gefunden“, sagte Hauk. Das rund 350 Seiten starke Werk wurde mit einer breit aufgestellten fachlichen und wissenschaftlichen Expertise erstellt.

Der Wildtierbericht berichtet über die Wildtierarten des Jagd- und Wildtiermanagementgesetzes in Form von Artenportraits und landesweiten Verbreitungskarten. Zudem erfolge für jede Wildtierart eine Einschätzung zur Bestandssituation und deren Managementaufwand. Die Gesamtschau über diese Vielzahl an Tierarten mache den Wildtierbericht in seiner Art und Weise einzigartig. „Der Bericht gibt zudem einen Überblick über die aktuellen Themen der Wildtierforschung, die vom Auerhuhn über Feldhase und Reh bis hin zum Wildschwein reicht. Er stellt die verschiedenen Wildlebensräume Baden-Württembergs vor und zeigt menschliche Einflüsse auf Wildtiere und auftretende Mensch-Wildtier-Konflikte“, erklärte der Minister. Er richte sich an interessierte Bürger, die Jägerschaft, den Naturschutz, Verbände, Städte, Gemeinden und die öffentliche Verwaltung.

Gute Kompromisse für Wolf, Biber und Kormoran gefunden

„Am Umgang mit Wolf, Biber und Kormoran haben sich bislang die Geister geschieden. Im Rahmen der Erstellung des Wildtierberichts haben wir für diese drei für den Menschen nicht unproblematischen Tierarten vorerst tragfähige Kompromisse gefunden“, sagte Peter Hauk.
 
Mit Blick auf den Wolf werde geprüft, wie die Jägerschaft aktiv in das Wolfsmonitoring eingebunden werden kann. Dazu erfolge eine Evaluation der gewonnenen Erkenntnisse vor dem nächsten Wildtierbericht. „Derzeit gibt es in Baden-Württemberg nur einen einzelnen Wolf. In den nächsten drei Jahren soll die Entwicklung genau beobachtet und dann neu entschieden werden. Sollte es zwischenzeitlich mit Wölfen Probleme geben, ist das Land handlungsfähig“, erklärte Hauk.
 
Für den Biber werde in der von der Biberproblematik in besonderer Weise betroffenen Donauregion ein gemeinsames Modellprojekt zum Bibermanagement nach bayerischem Vorbild und unter Berücksichtigung der bisherigen Erfahrungen im Land angestoßen. „Wir haben rund 5000 im Land, und pro Jahr werden es ein Drittel mehr Biber sein. Wenn wir nicht handeln würden, wären wir dann in sechs Jahren bei 20 000 Tieren. Wir werden dem nicht Herr werden, wenn wir den natürlichen, jährlichen Zuwachs nicht abschöpfen und bereits heute in ein sinnvolles und nachhaltiges Management einsteigen“, betonte der Minister. Der Biber sei eine wieder eingewanderte Art, die praktisch keine natürlichen Feinde habe. Eine natürliche Regulierung finde so gut wie nicht statt.
 
In Bezug auf den Kormoran werde darauf hingewirkt, von den möglichen Ausnahmen zur Vergrämung des Kormorans in Schutzgebieten mit dem Ziel einer deutlichen Reduktion des Fraßdrucks Gebrauch zu machen, soweit keine grundlegenden fachlichen Einwände entgegenstehen. „Der Kormoran ist an vielen Gewässern im Land stark auf dem Vormarsch. Dort, wo er auftritt, wird er meist zum Problem mit teils gravierenden Auswirkungen für den Naturhaushalt und die Fischereiwirtschaft. Vielerorts sind die Fischbestände auch seltener Arten durch den Kormoran in dramatischer Art und Weise dezimiert. Es ist deshalb wichtig, für den Kormoran ein gezieltes Management anzuwenden und dort, wo er zum Problem für andere Arten wird, zu vergrämen und damit für ausgewogene Verhältnisse zu sorgen. Dabei geht es uns vor allem um lokale Probleme mit dem Kormoran, die sich mit der Jägerschaft vor Ort lösen lassen“, erklärte der Minister.

Wildtierbericht 2018 (PDF)

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