Auslandsreise

Duale Ausbildung als Modell für den Donauraum

Peter Friedrich, Minister für Bundesrat, Europa und internationale Angelegenheiten (Bild: © dpa)

Europaminister Peter Friedrich reist mit einer hochkarätigen Delegation in die Slowakei. Baden-Württemberg plant eine Zusammenarbeit in der dualen Berufsausbildung mit der Slowakischen Republik.

„Für uns in Deutschland ist die duale Ausbildung eine Basis des weltweiten Erfolgs unserer Wirtschaft. Sie bringt hochqualifizierte und praxiserfahrene Fachkräfte hervor, die das Label ,made in Germany‘ zu einem echten Markenzeichen für Qualität gemacht haben“, sagte Peter Friedrich, Minister für Bundesrat, Europa und internationale Angelegenheiten, zum Auftakt seiner Reise. „Ich freue mich sehr über die Initiative der Slowakei, die duale Berufsausbildung auf- und auszubauen. Baden-Württemberg und die Slowakei wollen auf diesem Gebiet eng zusammenarbeiten.“ Die hohe Jugendarbeitslosigkeit beschäftige Europa derzeit massiv. Auch in der Slowakei stelle die Jugendarbeitslosigkeit mit 32,6 Prozent (Stand: Dez. 2013) ein massives Problem dar. Gleichzeitig herrsche in Europa aber auch mancherorts ein Fachkräftemangel. „Die duale Ausbildung ist hier ein wichtiger Baustein, um beide Probleme anzugehen“, betonte Friedrich.

Beide Länder wollen deshalb eine gemeinsame Erklärung über die künftige Zusammenarbeit im Bereich der Berufsbildung unterzeichnen, in der konkrete Ziele formuliert werden. Dazu gehören beispielsweise die Stärkung der beruflichen Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften, Ausbildern und Führungskräften im Berufsbildungsbereich sowie der Attraktivität und Relevanz der beruflichen Erstausbildung und Weiterbildung. Auch Lernmobilität, Kreativität, Innovation und unternehmerisches Denken sollen auf allen Ebenen der beruflichen Bildung gefördert werden.

Zum Auftakt seiner Reise wird der Minister bei der Eröffnung der Konferenz im Rahmen der Jobmesse JOB EXPO 2014 zu den deutschen Erfahrungen mit der Dualen Bildung sprechen. „Es klingt simpel, aber es ist so: Die duale Ausbildung kennt nur Gewinner“, sagte Friedrich. Die Jugendlichen erhielten eine praxisnahe Ausbildung mit guten Chancen, übernommen zu werden, den Unternehmen würden Fachkräfte erster Klasse garantiert. Das trägt Früchte: So hatte der Südwesten im vergangenen Jahr mit 2,9 Prozent die geringste Jugendarbeitslosenquote in ganz Deutschland, bundesweit lag sie bei 5,9 Prozent. In Deutschland wurden 2013 im Bereich der dualen Ausbildung rund 530.000 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen, in Baden-Württemberg waren es rund 75.000.

Die Zusammenarbeit zwischen der Slowakei und Baden-Württemberg sei eng und vielfältig, gerade in den Bereichen Wirtschaft, Politik und Bildung, erklärte Friedrich. Beide Länder seien in der Donauraumstrategie der EU engagiert.  „Auch deswegen halte ich es für wichtig, dass Vertreter des Landes insbesondere für den Schwerpunkt Bildung und Duale Bildung mitgereist sind, die Baden-Württemberg hier in besonderer Form vertreten. Gerade bei diesem Thema können beide Länder von einem Austausch und gemeinsamen Projekten profitieren.“ Ebenso wichtig sei aber auch die wirtschaftliche Zusammenarbeit. Baden-Württemberg und die Slowakei seien starke Automobilstandorte. Dementsprechend konzentriere sich der wirtschaftliche Austausch auf den KFZ-Bereich, Maschinenbau sowie Elektronik. „Ich hoffe sehr, dass sich für die mitgereisten Unternehmensvertreter konkrete Kontakte ergeben.“

Am Rande der Konferenz soll es außerdem einen Runden Tisch zu mit der Slowakei und Österreich gemeinsam unterstützten Projekten der Dualen Ausbildung in der Slowakei geben.

Auf dem Programm stehen neben einem Besuch im VW-Werk Bratislava auch Gespräche mit verschiedenen Regierungsvertretern sowie Vertretern aus NGOs und politischen Stiftungen. Auf der Agenda steht dabei der Umgang mit dem Problem der Armutsmigration mit besonderem Schwerpunkt auf Migranten mit Roma-Hintergrund sowie Integration und Teilhabe der Roma.

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