Karikaturen erlebten in den vergangenen Jahrzehnten einen wahren Aufschwung. Der Humor ihrer Zeichner macht vor fast keinem Tabuthema Halt. Dass dieser Trend absolut nicht neu ist, zeigt die die Ausstellung „Darüber lacht die Republik – Friedrich Ebert und „seine“ Reichskanzler in der Karikatur“, zu deren Eröffnung Peter Friedrich, Minister für Bundesrat, Europa und internationale Angelegenheiten, am Montag in die Landesvertretung eingeladen hatte. Die Eröffnung wurde thematisch durch Dr. Michael Braun von der Stiftung Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte begleitet.
„Karikaturen regen sowohl zum Schmunzeln als auch zum Nachdenken an, das ist das faszinierende an dieser Ausdrucksform“, sagte Friedrich zur Eröffnung. „Die Ausstellung gibt einen umfassenden Einblick in die Zeit und das Wirken von Friedrich Ebert und ist eine große Bereicherung für die Landesvertretung.“ Rund 70 satirische Zeichnungen sind zu sehen, viele davon werden erstmals in einer Ausstellung gezeigt. Im Mittelpunkt der Arbeiten steht der ehemalige Reichspräsident Friedrich Ebert und die jeweils zu seiner Zeit amtierenden Reichskanzler, wie Constantin Fehrenbach, Hermann Müller, Wilhelm Marx und viele mehr. Themen wie häufige Kanzlerwechsel und Regierungskrisen inspirierten die bekanntesten Karikaturisten ihrer Zeit zu ihren Werken. „Es ist faszinierend, wie aktuell manche der Karikaturen noch wirken. Daran kann man die hohe Qualität der Werke und ihrer Karikaturisten erkennen“, stellte Friedrich fest.
Die Auswahl der verschiedenen Karikaturen erfolgte dabei optischen und künstlerischen Gesichtspunkten, was das Verständnis ohne komplizierte Erläuterung möglich macht. Die Werke lassen sich trotz vieler Verknüpfungen zum politischen Tagesgeschehen intuitiv verstehen. Die Spannweite der Karikaturen reicht dabei von harmlos-lustig bis zu zutiefst verleumderisch und spiegelt in drastischen Bildern den Hass der politischen Gegner auf das sozialdemokratische Staatsoberhaupt und die demokratische Elite der Weimarer Republik. Kreative Installationen ergänzen die Zeichnungen und gestalten so die Ausstellung besonders anschaulich.
Die Ausstellung ist vom 24. März bis zum 16. April 2015 in der Landesvertretung zu sehen.
Quelle:
Vertretung des Landes Baden-Württemberg beim Bund