Der Strategiedialog Landwirtschaft ist eine Plattform zur Vernetzung, zum Austausch und dem gemeinsamen Arbeiten an Lösungsansätzen. Nach der Auftaktveranstaltung haben nun die fünf Themengruppen ihre Arbeit aufgenommen.
Nach der Auftaktveranstaltung zum Strategiedialog Landwirtschaft haben sich am 23. September 2022 alle fünf Arbeitsgruppen zu ihren konstituierenden Sitzungen getroffen. In den ersten Sitzungen ging es zunächst vor allem um die konkrete Themenausrichtung und Zielsetzungen der jeweiligen Arbeitsgruppen. Wir berichten künftig regelmäßig über die Treffen, die Arbeit und die Ergebnisse der einzelnen Arbeitsgruppen.
Geleitet wird die Arbeitsgruppe „Weiterentwicklung regionaler, nachhaltiger und resilienter Wertschöpfungsketten“ von Bruno Krieglstein und Dr. Barbara Engler aus dem Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz.
Die Mitglieder der Arbeitsgruppe haben sich zunächst über ihre Erwartungen an den Strategiedialog und die Zusammenarbeit in der Arbeitsgruppe sowie Möglichkeiten des eigenen Beitrags zu den Zielen des Strategiedialogs ausgetauscht.
Die Erwartungen der Mitglieder der Arbeitsgruppe sind:
- Anhand von Beispielen bestimmte regionalen Wertschöpfungsketten analysieren.
- Schwerpunkte setzen und Maßnahmen priorisieren.
- Visionen und Lösungsansätze für Betriebe in der Wertschöpfungskette entwickeln.
- Hürden in der Direktvermarktung identifizieren und diese, wenn möglich, abbauen.
- Die Ergebnisse der Arbeitsgruppe sollten skalierbar sein.
- In Baden-Württemberg bestehen bereits viele gute Voraussetzungen und Strukturen für regionale Wertschöpfungsketten, die in den letzten Jahrzehnten aufgebaut wurden. Die Arbeitsgruppe soll und kann dazu beitragen, weiter in die Umsetzung zu kommen.
Die Arbeitsgruppe möchte auch mit der Gastronomie, Logistikern, Verbraucherinnen und Verbrauchern und dem Naturkostfachhandel sowie dem Kultusministerium in Sachen Ernährungsbildung in Schulen ins Gespräch kommen.
Zunächst steht in der Arbeitsgruppe die Beschreibung der Ist-Situation und die Identifikation der aktuellen Probleme in den jeweiligen Stufen der Wertschöpfungskette auf der Agenda. Weiter möchte die Arbeitsgruppe bestehende Wertschöpfungsketten analysieren und Erfolgsfaktoren herausarbeiten. Dabei möchte sie auch Best-Practice-Beispiele betrachten. Letztlich wird es darum gehen innerhalb der Gruppe Lösungsvorschläge zu erarbeiten und passende Instrumente zu benennen.
Die Leitung der Arbeitsgruppe „Biodiversitätsfördernde Produktion vom Acker bis zur Verpackung sichtbar machen“ übernimmt Frau Müller-Mitschke und Frau Eversberg aus dem Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz.
In der ersten Sitzung ging es zunächst um eine Bestandsaufnahme zum Thema biodiversitätsfördernde Produktion anhand von Best-Practice Beispielen aus dem Bund und der Teilnehmenden.
Die Mitglieder der Arbeitsgruppe haben folgende Themenschwerpunkte für die nächsten Sitzungen vorgeschlagen:
- Verbraucherinnen und Verbraucher: Bedarfe und Kommunikation.
- Biodiversität-Begriffsbestimmung.
- Best-Practice: warum funktioniert manches nicht? Was und wie skalierbar?
- Verbrauchermotivation
- Potentielle Nachfrage nach „Mehrwertprodukten“
- Biodiversität in welchem Rahmen?
Die Leitung der Arbeitsgruppe „Ein Netzwerk für die bäuerliche Landwirtschaft: Naturschutz als Geschäftsmodell“ übernimmt Frau Dr. Kampmann und Melanie Rentschler vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft. Bei der Sitzung tauschten sich rund zwanzig verschiedene Institutionen und Organisationen über die Themenausrichtung der Arbeitsgruppe aus.
Einigkeit bestand unter den Teilnehmenden darin, dass in der Arbeitsgruppe zahlreiche Optionen für die Landwirtschaft formuliert werden sollten. Dabei geht es darum, wie sich biodiversitätsfördernde Maßnahmen in der Landwirtschaft besser integrieren und umsetzen lassen sowie Naturschutz als Geschäftsmodell zu etablieren. Dazu wird die Arbeitsgruppe erfolgreiche Beispiele analysieren. Der Fokus soll auf dem Erreichbaren in Baden-Württemberg liegen. Ein weiterer Fokus richtet sich darauf, wie sich die entsprechenden Fachinhalte künftig besser in die landwirtschaftliche Aus- und Fortbildung integrieren lassen könnten.
Die Leitung der Arbeitsgruppe „Klimawandel und Biodiversität: Landwirtschaft in BW im Kontext der nationalen und internationalen Rahmenbedingungen“ übernimmt Michael Kretzschmar und Andreas Kärcher vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg. Der Arbeitsgruppe gehören Vertreterinnen und Vertreter von rund zwanzig verschiedenen Institutionen an. In der konstituierenden Sitzung ging es in einem ersten Schritt darum, den thematischen Rahmen und die Zielrichtung der zu erarbeitenden Empfehlungen im Sinne eines Arbeitsprogramms einzugrenzen.
Es bestand Einigkeit, bei der Analyse der rechtlichen Rahmenbedingungen und Fördersysteme den Fokus auf Handlungsoptionen in Baden-Württemberg zu richten. Bestehende und neu zu entwickelnde Maßnahmen und Fördersysteme will die Arbeitsgruppe bezüglich folgender Kriterien betrachten:
- ihre ökologische Wirksamkeit mit dem Fokus auf die Biodiversität,
- die Umsetzbarkeit,
- ihre ökonomischen Wirkungen
- die Überprüfbarkeit in Hinsicht auf Monitoring und Erfolgskontrolle.
Dafür wurde in der Zusammensetzung der Gruppe Wert auf eine Mischung aus landwirtschaftlichen Praktikerinnen und Praktikern verschiedener Betriebszweige, Wissenschaft, Verwaltung und Interessensverbänden gelegt.
Die Leitung der Arbeitsgruppe „Reallabore/Modellprojekte“ übernimmt Herr Ertner und Frau Mannhardt aus dem Staatsministerium. In der ersten Sitzung ging es vor allem um folgende Fragestellungen:
- Was kann mit den Reallaboren erreicht werden?
- Welche Fragestellung ist für ein Projekt im Lebensmitteleinzelhandel interessant?
- Welcher Ansatzpunkt könnte untersucht werden, um mehr Bio-regionale Produkte in der Außer-Haus-Verpflegung zu verwenden?
Die Arbeitsgruppe sammelte Ideen und offene Fragestellungen aller Teilnehmenden. Die Vorschläge sollen einem nächsten Schritt weiter konkretisiert werden. Das Ziel ist, möglichst schnell zwei konkrete Projekte zu definieren, um im Frühjahr 2023 in die Umsetzung der Reallabore starten zu können.