Pokal-Finale

„Glaubt an Euch!“

Fußball DFB-Pokal Halbfinale: VfB Stuttgart - SC Freiburg am 17.04.2013 in der Mercedes-Benz Arena in Stuttgart (Baden-Württemberg). Der Stuttgarter Arthur Boka (2.vl) bejubelt sein Tor zum 1:0 (Bild: dpa)

Ministerpräsident Winfried Kretschmann traut dem VfB Stuttgart im DFB-Pokal-Endspiel gegen den FC Bayern München die Sensation zu. „Wo, wenn nicht im Fußball, dürfen wir Wunder erwarten“, sagt Kretschmann im Interview mit VfB.de.

Sie sind seit etwa elf Jahren VfB Mitglied und auch daher ein Kenner des Klubs. Was zeichnet diesen aus?

Winfried Kretschmann: Ich stamme aus einer echten VfB Fanfamilie und sagen wir es so: Wenn man VfB Fan ist, dann muss man auch leidensfähig sein. Dieses Auf und Ab bin ich als VfB Fan ja gewohnt, aber umso treuer muss man zum Verein stehen. Das ist schließlich etwas anderes, als wenn man eine Mannschaft unterstützt, die meistens gewinnt.

Viele sprechen schon von dem sicheren Sieger FC Bayern, die "Bild" bezeichnete den VfB als nächstes "Opfer" des Rekordmeisters. Inwiefern sehen Sie darin gerade auch eine Chance für den VfB?

Kretschmann: Jeder weiß doch, dass der VfB ein Angstgegner der Münchner ist (augenzwinkernd). Wir wollen erst einmal sehen, ob wir den Bayern nicht die Lederhosen ausziehen. Und: Wo wenn nicht im Fußball dürfen wir Wunder erwarten. Das ist doch genau der Grund, warum wir den Fußball so lieben. Dass er so unberechenbar ist und verrückte Geschichten schreibt.

Was für ein Spiel erwarten Sie?

Kretschmann: Ich glaube, dass der VfB offensiv reingeht. Es ist immer eine Herausforderung gegen die Bayern zu spielen. Dieser Südschlager ist immer mehr als ein normales Spiel, und ein Sieg gegen die Bayern ist immer mehr wert als nur drei Punkte. Und jetzt geht es zudem noch um richtig viel: den Pokalsieg!

Es ist ja auch ein Duell Baden-Württemberg gegen Bayern. Inwiefern tauschen Sie sich daher auch mit ihrem bayerischen Amtskollegen Horst Seehofer aus?

Kretschmann: Im Vorfeld eher nicht mehr. Wir treffen uns dann vor Ort und in der Regel sitzt man danach noch zusammen und bespricht am Rande auch das ein oder andere politische Thema. Bayern und Baden-Württemberg stehen ohnehin immer in Konkurrenz, nicht nur im Fußball. Es geht immer darum, wer die Nase vorne hat im Süden, es gibt einen gesunden Wettbewerb auf Augenhöhe zwischen zwei starken Ländern. Insofern nehmen wir das auch politisch immer sportlich und solche Rivalitäten machen ja auch Spaß. Aber ganz klar steht an diesem Abend der Fußball im Mittelpunkt.

Welche speziell baden-württembergischen Eigenschaften werden dem Team Ihres Landes zum Sieg verhelfen?

Kretschmann: Wir sind einfach zäh, wir lassen uns nicht unterkriegen. Wir sind auch nicht überheblich. Manchmal sind wir hälenga, wie wir sagen, aber da ist auch etwas dahinter. Das ist typisch baden-württembergisch und das wissen wir auch auszuspielen. Allerdings wissen wir natürlich auch, dass die Bayern derzeit einen Mordslauf haben und ein Sieg gegen sie eine riesige Herausforderung ist. Man hat aber immer eine Außenseiterchance, und die müssen wir auch nutzen. Denn auch die Besten sind schlagbar, sonst bräuchte man ja gar nicht auf den Platz gehen.

Nehmen wir einmal an, dass Sie Teil dieser Herausforderung sind, und zwar als VfB Trainer. Was würden Sie den Jungs kurz vor dem Anpfiff in der Kabine mit auf den Weg geben?

Kretschmann: Glaubt an euch!

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