Mit der Übergabe des Porträts des früheren Ministerpräsidenten Günther H. Oettinger hat die Porträtgalerie der Landesväter Baden-Württembergs in der Villa Reitzenstein ihren 7. Ministerpräsidenten hinzu bekommen. Im Rahmen eines Empfangs wurde das Werk der Künstlerin Professor Anke Doberauer enthüllt.
Auf Einladung von Ministerpräsident Winfried Kretschmann nahmen neben Ministerpräsident a. D. Günther H. Oettinger auch die ehemaligen Amtschefs des Staatsministeriums, Dr. h. c. Rudolf Böhmler und Hubert Wicker, teil.
Galerie der bedeutenden Köpfe baden-württembergischer Politik
„Wir sind heute zusammengekommen, um Günther Oettinger in die Galerie der bedeutenden Köpfe baden-württembergischer Politik aufzunehmen. Und wir tun das im Bewusstsein, dass er in dieser Reihe einen höchst respektablen Platz einnimmt“, erklärte Ministerpräsident Kretschmann in seiner Ansprache. Oettinger sei ein umtriebiger, aktiver und erfolgreicher Ministerpräsident gewesen, mit dem auch die Grünen bei allen Gegensätzen immer Schnittmengen und Gemeinsamkeiten entdeckt hätten. Und obwohl man Großthemen wie Stuttgart 21 kontrovers gesehen und hart diskutiert habe, sei es doch immer eine faire und an der Sache orientierte Auseinandersetzung geblieben. Kretschmann: „Günther Oettinger und ich haben zwar seinerzeit einmal über ein schwarz-grünes Bündnis verhandelt. Aber aus einer gemeinsamen Koalition wurde nichts. Und die Zeiten, in denen Schwarz-Grün in Baden-Württemberg eine charmante historische Chance war, die sind auch vorbei. Doch die Idee gefällt mir, dass wir eines Tages - schätzungsweise frühestens 2021 - friedlich vereint und Jahrzehnte lang nahe bei einander hier in der Villa rumhängen werden.“
„Als ich Anfang der 80er Jahre erstmals von Lothar Späth in die Villa Reitzenstein eingeladen wurde, habe ich mit gewisser Ehrfurcht und großem Interesse die Porträtgemälde der württembergischen Staatspräsidenten in der Weimarer Zeit und der Ministerpräsidenten des Landes Baden-Württemberg betrachtet. Im Laufe der letzten 35 Jahre hat sich dann die Perspektive etwas verändert“, sagte Ministerpräsident a. D. Oettinger. „Ich hoffe, dass auch in den nächsten Jahren Besucher der Villa Reitzenstein mit gewissem Interesse die Porträtgemälde betrachten werden. Im Übrigen beglückwünsche ich das Land und die Landesregierung dazu, dass sie die Villa Reitzenstein als Regierungssitz behalten und hervorragend renoviert und modernisiert hat.“
Die Künstlerin
Ministerpräsident a.D. Günther Oettinger hatte einen Künstler seiner Wahl mit der Erstellung des Porträts beauftragt. Er entschied sich für Anke Doberauer, die aus Bad Homburg stammt und in München als Professorin für Malerei und Grafik an der Akademie der Bildenden Künste lehrt. Bekannt ist die Malerin für ihre großformatigen Darstellungen von Männern, das Hauptmotiv ihrer lebensgroßen Figurenbilder. Neben Oettinger hat sie beispielsweise die Rektoren der Universität Jena porträtiert und eine Porträtreihe internationaler Geisteswissenschaftler erstellt.
Porträtsammlung der Villa Reitzenstein
Die Porträtsammlung im Erdgeschoss der Villa Reitzenstein zeigte bislang die sechs Vorgänger Oettingers:
- Reinhold Maier (1952-1953)
- Gebhard Müller (1953-1958)
- Kurt Georg Kiesinger (1958-1966)
- Hans Karl Filbinger (1966-1978)
- Lothar Späth (1978-1991)
- Erwin Teufel (1991-2005)
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