Gedenkveranstaltung

Landesregierung und ZEW würdigen Lothar Späth

Podiumsdiskussion mit ZEW-Präsident Prof. Achim Wambach Ph.D., Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Prof. Dr. Irene Bertschek (Leiterin des Forschungsbereichs „Informations- und Kommunikationstechnologien“ am ZEW), Dr.-Ing. E.h. Martin Herrenknecht (Vorstandsvorsitzender der Herrenknecht AG), Dr. Herbert Henzler (ehem. Deutschland-Chef McKinsey) und EU-Kommissar Günther H. Oettinger (v.l.n.r.) (Foto: Erich Dichiser/ZEW)

Mit einer gemeinsamen Gedenkveranstaltung haben die Landesregierung und das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) den vor einem Jahr verstorbenen ehemaligen Ministerpräsidenten und Mitinitiator des ZEW, Lothar Späth, geehrt.

Die Regierung des Landes Baden-Württemberg und das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, ehren heute mit einer gemeinsamen Gedenkveranstaltung den ehemaligen Ministerpräsidenten des Landes Baden-Württemberg und Mitinitiator des ZEW, Prof. Dr. h.c. Lothar Späth. Zusammen mit Winfried Kretschmann, dem amtierenden Ministerpräsidenten des Landes Baden-Württemberg, und Günther H. Oettinger, EU-Kommissar für Haushalt und Personal, sowie weiteren Weggefährten Lothar Späths werden am ZEW seine Ideen für ein wirtschaftlich starkes und zentral-europäisches Baden-Württemberg mit Blick auf die derzeitige und zukünftige Entwicklung Europas gewürdigt.

„Pragmatisch und visionär“

„Lothar Späth war pragmatisch und visionär zu gleichen Teilen – eine Verbindung von Eigenschaften, die selten ist. Ideenreich und auf Tuchfühlung mit der Zukunft hat Späth auch das Thema Innovation zur tragenden Säule der Landespolitik gemacht. Dies war eine echte Pionierleistung, die weit über Baden-Württemberg hinaus wirkte“, so Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann. „Späths europapolitisches Engagement war von einer übergreifenden Vision geprägt, mit der ich mich eng verbunden fühle: Der Vision eines Europas der gemeinsamen Werte, der gemeinsamen Ordnungsprinzipien und einer gemeinsamen Identität, der Identität einer ,Viel-Kulturen-Gesellschaft‘. Doch heute steckt Europa in der schwersten Krise seiner Geschichte. Deswegen sollten wir am 60. Geburtstag der EU nicht nur die Sektkorken knallen lassen, sondern uns fragen: Wie soll es weitergehen? Wir brauchen ein Europa der verschiedenen Geschwindigkeiten – so viel gemeinschaftliches Vorgehen wie möglich und so viel verstärkte Zusammenarbeit wie nötig. Gerade jetzt sind wir alle gefragt, etwas aktiv für Europa zu tun. Denn von alleine, so sagte Lothar Späth einst, wächst nur das Unkraut.“

„Ein Visionär für Europa und die Welt“

„Lothar Späth war ein Visionär für Europa und die Welt, aber auch für Wissenschaft und Forschung. Er hat in Europa und der Globalisierung die zentralen Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte gesehen. Bei der Gründung des ZEW spielte neben einer starken europäischen Ausrichtung noch ein weiterer Gedanke eine große Rolle: Sich immer am aktuellen Rand der Wissenschaften zu bewegen. Genau dieser Gedanke hat auch Lothar Späth umgetrieben, Neues zu wagen, dynamisch nach vorne zu gehen und nicht stehen zu bleiben. Deshalb wird am ZEW ganz aktuell Marktdesign als eigenständiges Forschungsgebiet vorangetrieben. Ziel dabei ist es, als ‚Ingenieur für die Wirtschaft‘ Regeln für stabile und funktionsfähige Märkte und Institutionen zu entwickeln, zu simulieren, zu testen und schließlich an deren Implementierung mitzuwirken und diese wissenschaftlich zu begleiten – ganz im Sinne von Lothar Späth, dem gerade der Wissenstransfer zwischen Theorie und Praxis ein besonderes Anliegen war“, sagt ZEW-Präsident Prof. Achim Wambach, Ph.D..

„Das ZEW hat dem Visionär Lothar Späth sehr viel zu verdanken. Der wirtschaftliche Erfolg und die Zukunftsfähigkeit Baden-Württembergs waren ihm immer ein großes Anliegen, was sich auch an der von ihm maßgeblich geförderten Gründung des ZEW zeigt. Der Wissenstransfer aus der Wissenschaft in die unternehmerische Praxis war eine seiner Grundfesten. Mit der soliden finanziellen Anfangsausstattung des Instituts hat Späth eine wichtige Voraussetzung für die außerordentlich erfolgreiche Entwicklung des ZEW geschaffen. Heute zählt das ZEW zu den führenden Wirtschaftsforschungsinstituten in Europa. Das ist ein bleibender Verdienst von Lothar Späth und dieses Erbe halten wir in Ehren“, erklärt Thomas Kohl, Kaufmännischer Direktor des ZEW.

Zur Person:

Prof. Dr. h.c. Lothar Späth, geboren 1937 in Sigmaringen, war von 1978 bis 1991 Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg. Anschließend leitete er bis 2003 die Jenoptik GmbH in Jena. Am 18. März 2016 verstarb Lothar Späth im Alter von 78 Jahren. Späth bewegten vor allem Fragen zur Anpassung des baden-württembergischen Prosperitätsmodells an veränderte gesellschaftliche und technologische Gegebenheiten. Schon früh stellte er mit der Verzahnung von Wissenschaft und Wirtschaft die Weichen für die Zukunft in einer globalisierten und digitalen Welt. So setzte er sich auch für die Gründung des ZEW in Mannheim ein, das auf eine Initiative der Landesregierung unter seiner Leitung zurückgeht.

Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW)

Quelle:

Staatsministerium Baden-Württemberg und Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW)

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