Gedenkstätte

Kretschmann besucht NS-Gedenkstätte Grafeneck

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (r.) und seine Frau Gerlinde (l.) stehen in der Gedenkstätte Grafeneck, in der ein Kranz zum Gedenken der ermordeten Euthanasieopfer aufgestellt wurde. (Foto: dpa)

Als erster Ministerpräsident Baden-Württembergs hat Winfried Kretschmann die NS-Gedenkstätte Grafeneck auf der Schwäbischen Alb besucht. Der Regierungschef und seine Frau Gerlinde wurden durch das Dokumentationszentrum geführt.

Anschließend stellten sie im Gedenken an 10.654 Nazi-Opfer einen Kranz auf. In einer Gaskammer auf Schloss Grafeneck wurden vor 75 Jahren erstmals in Deutschland Menschen systematisch industriell getötet. Seit zehn Jahren hat der jeweilige Ministerpräsident die Schirmherrschaft über die Gedenkstätte.

Die Nazis ermordeten hier geistig behinderte und psychisch kranke Menschen, die sie als «unnütze Esser», „Defektmenschen“ oder „seelenlose Menschenhülsen“ bezeichneten. Die Nazis sprachen von einem „Euthanasie“-Programm (griechisch: schöner Tod). Dem organisierten Massenmord an seelisch leidenden, körperlich oder geistig behinderten Menschen und chronisch Kranken fielen bis zum Kriegsende 1945 europaweit nach unterschiedlichen Expertenschätzungen insgesamt 120.000 bis 250.000 Menschen zum Opfer.

Gedenkstätte Grafeneck

Quelle:

dpa/lsw
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