Wirtschaft

Digitalisierung: Kretschmann reist ins Silicon Valley

Ministerpräsident Winfried Kretschmann vor der Golden Gate Bridge in San Fransisco, Kalifornien (Bild: © dpa).

Auf einer viertägigen Reise nach Kalifornien informiert sich Ministerpräsident Winfried Kretschmann in dieser Woche über die Themen Digitalisierung und Industrie 4.0. Zu den Themen im Silicon Valley gehören autonomes Fahren, Elektromobilität und Datensicherheit. Kretschmann wird von einer mehr als 70-köpfigen Delegation aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik begleitet.

Ziel der Reise ist es, sich über die neuesten Entwicklungen zu informieren, für baden-württembergisches Know-how zu werben und Kontakte zu knüpfen. Ein Aspekt wird auch der Klimaschutz und nachhaltiges Wirtschaften sein.

Auf dem Programm stehen Besuche beim Elektroautohersteller Tesla, den Unternehmen Apple und Google sowie bei einem Entwicklungsstandort des Walldorfer Softwarekonzerns SAP und bei einem Forschungszentrum für autonomes und vernetztes Fahren des Autoherstellers Daimler.

Darüber hinaus besucht die Delegation die Universitäten Standford und Berkely. Beide gehören zu den weltweit führenden Hochschulen im Bereich der Digitalisierung. An der Universität Berkely wird Kretschmann eine Grundsatzrede halten. Thema: „Intelligentes Wachstum. Wie uns Innovation dabei helfen kann die Erde zu retten.“

Zudem trifft sich der Ministerpräsident mit dem Internetpionier und Schriftsteller Jaron Lanier, der im vergangenen Jahr den Friedenspreis des deutschen Buchhandels erhalten hat. Lanier gilt als einer der Väter der Virtuellen Realität und kritische Stimme der Digitalisierung.

Chancen der Digitalisierung für Südwest-Wirtschaft nutzen

Im vergangenen Herbst hatte Kretschmann in einer Regierungserklärung angekündigt, das Thema Digitalisierung in Wirtschaft und Gesellschaft vorantreiben zu wollen, damit Baden-Württemberg auch künftig im globalen Wettbewerb bestehen könne. Einige große Unternehmen hätten die Chancen erkannt. Aber die Digitalisierung müsse auch in den Mittelstand gebracht werden. „Die Landesregierung hat das Thema Digitalisierung entsprechend zu einem politischen Schwerpunkt gemacht“, sagte Kretschmann vor der Abreise.

Von der Wirtschaft bekommt die Landesregierung Lob für ihr Engament im Bereich Industrie 4.0: „Ich freue mich, dass die Bedeutung von Industrie 4.0 von der Landesregierung erkannt wird”, sagte Manfred Wittenstein, Aufsichtsratsvorsitzender der familiengeführten Wittenstein AG. „Wenn Wirtschaft, Politik und Wissenschaft den Weg gemeinsam gehen, haben wir eine ganz starke Vision. Die Allianz ,Industrie 4.0 BW’ ist Gold wert. Die Initiative wird übrigens in ganz Deutschland als außergewöhnlich und führend anerkannt.”

„Die Digitalisierung aller Lebensbereiche ist eines der Mega-Themen“, sagt auch der Kommunikationswissenschaftler Frank Brettschneider von der Universität Hohenheim. „Gerade für den Hochtechnologiestandort Baden-Württemberg ist das Thema Industrie 4.0 essenziell – sei es für die Automobilindustrie, mittelständische Unternehmen im Maschinenbau oder für die Bauwirtschaft.“ Baden-Württemberg sei hier in Forschung und Wirtschaft bereits in einer führenden Position.

Unter dem Schlagwort Industrie 4.0 versteht man die Digitalisierung der industriellen Fertigung: Maschinen kommunizieren miteinander, Hardware und Software verschmelzen, Geräte haben ein digitales Gehirn und unterstützen die Mitarbeiter.

Pressemitteilung
Interaktive Zwischenbilanz: Das macht die Landesregierung für eine erfolgreiche Wirtschaft

Quelle:

Mit dpa
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