„Seit 15 Jahren tragen die Mitglieder des Dynamischen Europapools dazu bei, dass unsere Verwaltung jeden Tag ein Stück europäischer und internationaler wird. Sie sind das Gesicht Baden-Württembergs in Brüssel, Paris oder Luxemburg“, sagte Europaminister Peter Friedrich im Stuttgarter Neuen Schloss anlässlich der Jubiläumsveranstaltung zum 15-jährigen Bestehen des Dynamischen Europapools, eines Personalreservoirs, über das Baden-Württemberg Landesbedienstete entsendet, um den Einfluss des Landes auf europäischer und mittlerweile auch auf internationaler Ebene zu erhöhen.
„Es ist jetzt wichtiger denn je, dass wir baden-württembergische Europapolitik auch durch Personalpolitik betreiben und darin stetig besser werden. Wir können damit nicht nur unser Land europafähiger machen. Wir können auch gerade jetzt einen Beitrag dazu leisten, Europa zusammenzuhalten. Angesichts der jüngsten, entsetzlichen Ereignisse in Paris hat das Zusammenrücken und Zusammenhalten in Europa, auch in den Verwaltungen, noch an Bedeutung gewonnen“, betonte Minister Friedrich.
Der Pool wurde in Baden-Württemberg im Jahr 2000 eingerichtet, ist bis heute einzigartig in Europa und besteht mittlerweile aus rund 350 Mitgliedern, die sich aus sogenannten Auswärtsspielern, Heimspielern und Alumni zusammensetzen: Auswärtsspieler können für einen gewissen Zeitraum z.B. an Institutionen der Europäischen Union, internationale Organisationen oder an das Auswärtige Amt entsendet werden. Heimspieler stehen im Land für ressortübergreifende europäische und internationale Projektarbeit zur Verfügung. Alumni sind arrivierte Pool-Mitglieder, die aus ihrer aktuellen Funktion heraus oder als Mentor unterstützen. „Die vielen Rückmeldungen und Personalanfragen des Auswärtigen Amts, der EU-Kommission und anderen Einrichtungen zeigen, dass großes Vertrauen in die gute Ausbildung und Vorbereitung unserer Pool-Mitglieder besteht“, so der Minister.
Aus einem in den Anfängen bescheidenen Personalreservoir mit einigen wenigen Mitgliedern und nur vereinzelten Einsätzen habe sich in den letzten Jahren viel entwickelt: „Im Jahr 2015 etwa gelangen mit 25 Auslandsverwendungen so viele Einsätze wie nie zuvor. Mit dem sogenannten Führungskreis haben wir zudem ein Instrument für die Auswahl, Ausbildung und Weiterentwicklung von Führungskräften geschaffen“, sagte Friedrich. Entsendungen an die Europäische Kommission stellen weiterhin den Schwerpunkt der Auslandseinsätze dar. Mit dem Europa-Volontariat und dem Europa-Trainee-Programm hätten sich seit Gründung des Pools jedoch auch zahlreiche weitere Einsatzgebiete für die Auswärtsspieler entwickelt.
„Unsere nächste Aufgabe wird sein, das mit allen Landesministerien gemeinsam entwickelte Konzept für die Rückkehr der Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach Baden-Württemberg umzusetzen. Damit soll gewährleistet werden, dass erworbenes Know-How und geschaffene Netzwerke der Bediensteten im Land genutzt werden kann“, sagte Minister Friedrich.
Mitgliedschaft im Europapool
Für die Mitgliedschaft im Dynamischen Europapool können sich Landesbedienstete über die zuständigen Personalverantwortlichen der eigenen Dienststelle und des Fachministeriums beim Staatsministerium bewerben.
Europa-Volontariat
Sechsmonatiger Einsatz für ein bestimmtes europaaktuelles Thema, davon fünf Monate in der Landesvertretung Brüssel.
Europa-Trainee-Programm
Umfassender Einblick in die europapolitische Arbeit der Landesregierung durch zweijährigen Einsatz in der Europaabteilung des Staatsministeriums sowie in den Landesvertretungen Berlin und Brüssel.